Im Land der Grafen von Berg

 2014-02-23_- Bergisches Land
Route:

Schwelm-Remscheid/Lennep-Bergisch Born-Scheideweg-Kürten-Olpe-Besten-„Landhaus Fuchs“-Reudenbach-Bruck-Sülze-Dürscheid-Bechem-Altenberg-Dabringhausen-Solingen/Hohscheid-Burg-Remscheid/Bliedinghausen-Wuppt.Hasten- Wuppt.Ronsdorf-B51-Wuppt. Langerfeld-Schwelm

138km – ca. 4Std. 30Min.

 

Eine abwechslungsreiche Tour, die bergauf – bergab durch den Nordwesten des Bergischen Landes führt. Sehr kurvenreich, überwiegend gute Straßen. Teilweise beliebte Motorradstrecken, häufig Radarkontrollen.

 

 „Der Winter der ein Sommer ist“ – so könnte man die ersten zwei Monate in diesem Jahre bezeichnen. Die Handlung des fast gleichnamigen Romans von Sandra Paretti spielt zwar nicht im Bergischen Land, aber der Titel des Buches passt zum Wetter des Januar und Februar wie die Faust auf`s Auge. Die ersten drei Motorradtouren haben Lust auf mehr gemacht und so steht meine Super Tenere auch um kurz vor 11:00 Uhr startbereit vor der Garage. Eine kleine Flasche mit Mineralwasser, ein Apfel und zwei Müsliriegel – das sollte für meine kurze Tour ins Bergische Land reichen. Auf der Hattinger Straße fahre ich zur B7 hinunter, biege links ab um anschließend etwa 750m weiter nach rechts abzubiegen und auf der Frankfurter Straße hinauf zur B483 zu fahren, die ich am Verkehrskreisel auf dem Winterberg erreiche. Die B 483 ist eine beliebte Zubringerstraße für Motorradfahrer ins Bergische Land, ich habe mir jedoch eine andere Route ausgesucht, die mich zunächst einmal ins Beyenburger Tal hinab führt und auf der anderen Talseite wieder hinauf nach Lennep. Vor dem Röntgen Museum mache ich meinen ersten kurzen Halt, anschließend kurve ich durch die engen und zum Teil holperigen Gassen der Altstadt bis zum „Alten Markt“. Hier halte ich noch einmal, um ein Foto mit dem geschwungenen Turm der evangelischen Stadtkirche zu machen. Mit etwas Glück finde ich aus dem Gassengewirr heraus und kann auf der B51 bis nach Bergisch Born fahren. Dort biege ich links ab und folge der B237 in Richtung Hückeswagen. Der Straßenbelag ist ausgezeichnet und lädt zum zügigen Fahren ein. Leider trutschelt so ein Sonntagsfahrer mit Hut vor mir herum, so dass ich gar nicht anders kann als mal kurz das Gas aufzuziehen und diese Spaßbremse zu überholen. Es kommt wie es in solchen Fällen immer kommt, ich fahre schnurstracks in eine Radarkontrolle. Ich bin nicht einmal zu schnell, wie denn auch, der Trutschler vor mir ist ja gerade mal mit etwas mehr als 30 kmh unterwegs, aber ich habe in einer Überholverbotszone überholt. Zwei Polizisten stoppen mich, verlangen meine Fahrzeugpapiere und machen mich auf das Überholverbot aufmerksam. Ich setze mein unschuldigstes Gesicht auf, aber es nützt nichts. Ein Bußgeld in Höhe von € 80 und 1 Punkt in Flensburg sind zwar unangenehm, aber ich lasse mir diesen verheißungsvollen Motorradtag durch dieses Missgeschick nicht verderben. Kurz darauf verlasse ich die B237, biege nach rechts ab und kann endlich auf den für das Bergische Land so typischen kleinen und kurvenreichen Straßen genüsslich cruisen.  Von Dhünn-Neuenhaus schlängelt sich die schmale Straße zum Teil schlecht einsehbar – hier ist die Welt wirklich eine Kurve –  zur B506 hinauf. Ein kleiner Rechtsschlenker und schon biege ich wieder auf eine meiner so sehr geliebten Nebenstraßen ab. Ich erreiche Kürten, mache einen Schlenker nach links und halte mich dann wieder rechts und erreiche so das „Landhaus Fuchs“, ein Motorradtreff, der nicht so bekannt ist wie das Cafe Hubraum in Solingen-Kohlfurt, aber am Wochenende doch eine Menge Motorradfahrer zum Kaffeetrinken einlädt. Trotz des wirklich schönen Wetters sind nicht wirklich viele Motorradfahrer hier, umso besser, dann muss ich auf meinen Kaffee nicht so lange warten. Ich will nach Altenberg, um von dort über Solingen nach Burg weiter zu fahren und dann über Wuppertal-Ronsdorf zurück nach Schwelm. Das Wetter ist allerdings so verlockend, dass ich mir noch einen Abstecher nach Bruch gönne. Auf der L284 geht es dann aber doch in Richtung Westen bis ich nach rechts abbiegen und über Sülze nach Dürscheid fahren kann. Die Strecken in diesem Teil des Bergischen Landes sind schon toll, ich fahre sie immer wieder gerne. Bei Bechen erreiche ich wieder die B506, die ich auf dem Weg zum „Landhaus Fuchs“ ja schon einmal kurz genutzt habe, und fahre auf der gegenüberliegenden Seite in Richtung Neschen weiter. Kurz bevor ich Altenberg erreiche windet sich die Straße in Serpentinen zur Dhünn hinab. Von der letzten Serpentine vor dem Talgrund habe ich einen Blick auf den „Bergischen Dom“, den ich natürlich unbedingt fotografieren muss. Wie bestellt kommen noch zwei Motorradfahrer um die Kurve, die mein Foto natürlich noch interessanter machen. Auf einen Besuch des „Bergischen Doms“ verzichte ich, fahre nach Dabringhausen weiter und über Serpentinen diesmal bergauf zur B 51. Heute ist der Tag der Nebenstraßen, also überquere ich die B51 und fahre weiter nach Herscheid, wo ich nach rechts in Richtung Solingen abbiege. Die L427, die hier nach Solingen hinauf führt ist alles andere als gut. Ein Flickenteppich, auf dem das Fahren wirklich keinen Spaß macht. In Solingen biege rechts ab in Richtung Burg – nicht schon wieder Cafe Hubraum – und fahre unterhalb von Schloss Burg über die L408 nach Remscheid und weiter nach Wuppertal-Ronsdorf. Am höchsten Punkt biege nach rechts in die Parkstraße, die mich über die Autobahnbrücke zur B51 leitet. Auf der B51 rolle ich dann hinunter nach Wuppertal-Elberfeld und zur B7. Die B7 bringt mich dann schnell und sicher wieder nach Schwelm, wo mein trotz Bußgeld und Punkt wirklich schöner Motorradtag endet.