Die dänische Inselwelt – Inselhopping mit dem Wohnmobil

Planung und Vorbereitung
 

Etappen:
>01.Etappe
-Schwelm<>Maribo
>02.Etappe
-Maribo<>Rodvig Stevns
>03.Etappe
-Rodvig Stevns<>Frederiksvaerk
>04.Etappe
-Fredriksvaerk<>Reersö
>05.Etappe
-Reersö<>Middelfart
>06.Etappe
-Middelfart<>Rudkobing
>07.Etappe
-Rudkobing<>Schwelm

Übermorgen, am Dienstag-15. März, soll es los gehen. Ursprünglich wollten wir ja mit unserem Wohnmobil bis an die Nordspitze von Dänemark fahren, wo Nord- und Ostsee am Skagerak aufeinandertreffen.  Bei der Detailplanung merkte ich aber schon recht bald, dass die uns zur Verfügung stehende Zeit nicht ausreichen würde, um wirklich ganz Dänemark zu erkunden. Ich konnte Konni überzeugen, uns auf die dänische Inselwelt zu konzentrieren. Lolland, Falster, Mons, Seeland und Fünen sind die größten der insgesamt über 400  Dänischen Inseln, aber auch Aero und Langeland haben sicher ihre Reize. Kopenhagen wird natürlich ein Highlight sein, wie auch die Kreidefelsen von Mons. Die geplante Route ist grob auf der Karte eingezeichnet. Über unsere Erlebnisse und Eindrücke werden wir ab kommenden Dienstag in Wort und Bild berichten.

 

01.Etappe – Schwelm<>Fehmarn<>Rodby<>Maribo

Dienstag, 15.03.2019

Nach einer langen Autobahnfahrt auf der A1 von Schwelm nach Heiligenhafen sind wir endlich an der Fehmarn Sund Brücke angekommen. Die Fahrt über die fast einen Kilometer lange Brücke bringt uns auf die Insel Fehmarn und zum Fährhafen Puttgarden. Die ruhige Fahrt nach Rodbynhavn auf der Insel Lolland dauert nur 45 Minuten und nach weiteren 30 Minuten erreichen wir unseren Campingplatz am Ufer des Sonderso Sees. Ich hatte unsere Ankunft vorab per mail avisiert und tatsächlich war die Rezeption besetzt, obwohl wir nur die einzigen Gäste waren. Eine freundliche Dame hatte auf uns gewartet und das Einchecken war im Handumdrehen erledigt. Nach 515 Autobahnkilometern und einer Gesamtfahrzeit von gut 10 Stunden können wir uns einen schönen Stellplatz in der Nähe der sanitären Anlagen aussuchen. Inzwischen hat sich die Sonne einen Weg durch die Wolken gesucht, aber ein kalter Wind scheucht uns erst einmal in unser Wohnmobil.Nach dem Abendessen lockt uns das schöne Wetter noch einmal hinaus und belohnt uns mit einem wolkenlosen Himmel und einem schönen Sonnenuntergang.Den kleinen Ort Maribo und unseren übrigens ebenfalls sehr schönen Campingplatz haben wir schnell erkundet. Den Rest des ersten Reisetages verbringen wir dann „hyggelig“ wie die Dänen zu sagen pflegen mit Heizlüfter und heißem Tee in unserem angenehm warmen Wohnmobil. Dänemark empängt uns also sehr freundlich.

02.Etappe – Maribo <> Rodvig Stevns

Mittwoch, 16. März-2016

Dänemark meint es wirklich gut mit uns. Nachdem wir gestern schon mit Sonnenschein empfangen wurden durften wir heute mit Sonne pur aufwachen. Die Nacht in unserem Wohnmobil war wirklich nicht kalt, auch Konni hatte nicht gefroren – nur am Kopf war ihr kalt. Heute Nacht wird eine Mütze aufgesetzt. Noch vor dem Frühstück mache ich mich auf den Weg, um den Campingplatz ein wenig zu erkunden. Am Seeufer warten erneut stimmungsvolle Eindrücke und gute Fotomotive auf mich. Es fällt mir schwer, mich von meinen Fotoaktivitäten loszureißen, aber die Aussicht auf einen heißen Kaffee lässt mich dann doch bald wieder den Weg zu unserem Wohnmobil finden.Nach dem Frühstück starten wir zu unserer zweiten sehr kurzen Etappe. Unser Ziel ist das kleine Hafenstädtchen Nystedt, nur knapp 30 Kilometer entfernt. Ein kurzes Stück auf der B 9, dann biegen wir nach rechts ab und erreichen schon bald die lolländische Seenplatte. Das tolle Wetter, die schöne Aussicht und ein kleiner Rastplatz laden uns zu einem ausgiebigen Foto Stop ein. Die Weiterfahrt führt uns an bereits umgepflügten Feldern vorbei. Allerdings ist von Getreide oder Raps der Jahreszeit entsprechend noch nichts zu sehen. Kurz vor Nystedt taucht rechterhand die Silhouette von Schloss Aaholm auf. Hinter einer Reihe von abgestorbenen Bäumen wirkt das Schloss düster und mystisch, ein Erscheinen von Graf Dracula würde uns nicht wirklich wundern. So gegen 10:00 Uhr erreichen wir dann viel früher als erwartet Nystedt und parken unser Wohnmobil am Hafen. Das Hafengelände präsentiert uns einige sehr schöne Foto Motive. Ein hübscher Uferweg, von den Einheimischen „Paradisroute“ genannt, führt zwischen Häusern und dem Meer nach Süden. Ein kurzes Stück folgen wir diesem Weg, dann wechseln wir zur Hauptstraße, um auf dieser an kleinen, bunten Häusern vorbei, wieder in Richtung Hafen zu gehen. Für unsere Mittagspause ist es noch zu früh. Also fahren wir weiter in Richtung Nykobing und biegen kurz darauf wieder zur Küste ab. Auf dem Weg dorthin taucht Schloss Cortelitze am rechten Straßenrand auf, ein sehr gepflegter und gut erhaltener Adelssitz, erbaut 1777. Ein kurzer Spaziergang im öffentlichen Park tut unseren Beinen gut.  Dann geht es über kleine, aber sehr gute Nebenstraßen endlich an die Küste. Bei einem Parkplatz wie aus dem Bilderbuch erreichen wir das Ostsee Ufer, ein idealer Ort für unsere Mittagspause. Unser Kartoffelsalat und die Frikadellen bleiben noch in ihrer Verpackung, denn die Sonne, das Meer und der alte Buchenbestand sind so verlockend, dass wir sofort nach dem Abstellen des Motors mit unseren Kameras bewaffnet losziehen. Ein wirklich traumhaftes Plätzchen um zu entspannen und die Seele baumeln zu lassen. Letztendlich macht sich dann doch der Hunger bemerkbar und wir geniessen unseren Kartoffelsalat und die Frikadellen gemeinsam mit der herrlichen Aussicht. Auch den schönsten Platz muss man mal verlassen, es gibt ja meistens irgendwo noch einen schöneren. An diesem Tag findet sich aber um ehrlich zu sein kein schönerer Platz mehr. In der Nähe des Hafens von Hesnaes halten wir noch einmal an, um Kaffee zu trinken und ein Stück Kuchen zu essen. Auch hier ist es sehr schön, allerdings nicht ganz so toll wie bei unserem ersten Rastplatz – wir sind schon ganz schön verwöhnt. Über Stubbekobing und die Falster-Faro-Brücke erreichen wir dann die Insel Bogo und bald darauf auch die Insel Mon. Nach Stege ist es nicht mehr weit und die anschließende kurze Fahrt nach Keldby zu unserem Campingplatz dauert nur ein paar Minuten. Wie schon am Tage zuvor verläuft das Einchecken locker und problemlos. Vor dem Abendessen genießt Konni noch die letzten Sonnenstrahlen dieses Tages, während ich unseren Wasservorrat auffülle und mich mit der Technik unserer Frischwasser Versorgung auseinandersetze. Bei Temperaturen unter +4° öffnet ein Ventil automatisch und verhindert so das Frieren des Wassers im Tank. Wir wissen nicht, wie kalt es heute Nacht wird und ob morgen noch Wasser im Tank ist, aber wir werden sicher trotzdem wieder gut schlafen.

Donnerstag, 17.März-2016

Blauer Himmel, kein Wölkchen weit und breit – nur Sonne pur. Auch am dritten Reisetag ist uns Dänemark wohlgesonnen. Nach dem Frühstück fahren wir in Richtung Borre, wo uns schon die ersten Hinweisschilder auf das „Geo Center Mons Klint“ aufmerksam machen. Nach knapp 16 Kilometern ist der Parkplatz erreicht. Das Geo Center selbst ist noch geschlossen, was uns aber nicht wirklich stört. Meine Erinnerung an das Nationalpark Museum am Königsstuhl im Jasmund Nationalpark auf Rügen ist ja auch nicht so prickelnd. Außerdem wird das Center gerade renoviert und für den Ostern zu erwartenden Ansturm fit gemacht. Auf unserem Campingplatz in Keldby hatten wir eine deutschsprachige Broschüre mit Wander- und Tourentipps erhalten und uns für die Kombination der südlichen und nördlichen Route, insgesamt 5 Kilometer, entschieden. Ein freundlicher Mitarbeiter des Geo Centers gibt uns einen kurzen Hinweis zum Start unserer Tour. Unmittelbar hinter dem Geo Center beginnt ein Holzsteg, der uns an den Rand der Steilküste führt. Bereits nach knapp 150 Metern gibt ein Aussichtspunkt erste Blicke auf die weißen Kreidefelsen und das türkisfarbene Meer frei. Wir sind auf Anhieb von dieser beeindruckenden Landschaft in ihren Bann gezogen. Die Kreidefelsen auf Rügen hatten mich schon sehr beeindruckt, aber die Steilküste von Mons Klint zeigt sich noch dramatischer und auch wilder. Die Felsen ragen an der höchsten Stelle etwa 130 Meter aus dem Meer empor und lassen nur einen relativ schmalen Uferstreifen frei. Der gesamte Weg ist mit einem hölzernen Geländer gesichert und wie üblich liegen die besten Plätze für Fotomotive hinter der Absperrung. Hin und wieder klettern wir über das Geländer, natürlich mit besonderer Vorsicht, denn ein Absturz über die teilweise senkrechten Felsen würde mit Sicherheit schwere Verletzungen wenn nicht gar Schlimmeres nach sich ziehen. In stetigem auf und ab führt uns der Weg bis zum Graryg. Hier führt eine Holztreppe mit 468 Holzstufen recht steil zum Meer hinab. Am Ufer empfängt uns ein frischer Wind, was aber unsere Begeisterung in keinster Weise trüben kann. Wir sind ja mit Daunen und Soft Shell Jacke gut ausgerüstet. Unser Weg führt jetzt wieder in Richtung Norden zurück. Grobkörnige Kiesel wechseln sich mit größeren runden Findlingen ab, deren Oberfläche zum Glück trocken und somit nicht rutschig ist. Nur die von Algen bedecken und die vom Meer überspülten Findlinge sind mit Vorsicht zu genießen. Konni entdeckt bald ihre Leidenschaft für schöne Steine und findet den einen oder anderen kleinen Einschluss. Um was es sich dabei nun tatsächlich handelte wissen wir beide nicht. Das Gehen auf dem meist lockeren Untergrund ist zeitraubend, das hatte ich schon bei meinen Touren auf Rügen erlebt und so erreichen wir Maglevans Fald erst gegen Mittag. Knapp die Hälfte unserer Tour ist geschafft. Wir suchen uns zwei Sitzgelegenheiten auf großen Findlingen und geniessen unsere belegten Brote. Schon von hier aus kann man sehen, dass unser Weiterweg etwas problematisch werden könnte. Das Meer erreicht mehrfach die Kreidefelsen und lässt nur zwischen zwei Wellenpausen eine kurze Möglichkeit sich am Felsen entlang zu schleichen. Ohne Gepäck erkunde ich dieses Stück, kann aber nicht die gesamte Strecke einsehen. Auf einer Länge von etwa 5-7 Metern reichen die Wellen direkt bis unter überhängende Felsen und es ist nicht auszumachen, ob man diese Passage trockenen Fußes queren könnte. Wir entscheiden uns daher, hier abzubrechen und die Treppen, die mit über 490 Stufen wieder zum Geo Center führen, hinauf zu steigen. Eine anstrengende und schweißtreibende Angelegenheit. Am Geo Center entscheide ich mich, noch auf den höchsten Punkt der Steilküste, den 128 Meter hohen Dronningestolen zu gehen, während Konni schon zum Wohnmobil zurückgeht. Der Weg ist genauso angelegt wie die Südroute und eröffnet mir noch einmal interessante Ausblicke auf steile Kreidefelsen und die Ostsee. Es ist noch recht früh und wir nutzen den Rest des Nachmittags, um bei der Rückfahrt noch einen Abstecher zum Klintholm Havn zu machen. Wir parken unser Wohnmobil am Kai direkt im Hafengelände. Zwischen Reihenhäusern gibt es noch zwei weitere Hafenbecken, in denen ausschließlich Sportboote vor Anker liegen. Für Wassersportbegeisterte sicher eine ganz tolle Möglichkeit vom eigenen Haus in wenigen Schritten zum eigenen Boot zu gelangen und somit praktisch von der Haustür weg in See zu stechen. Am Westende dieses Sportboothafens beginnt der Badestrand von Klintholm Havn, ein bis zum Horizont reichender sehr schöner Sandstrand. Das schöne Wetter zwingt uns quasi hier noch einen Spaziergang zu machen. Wir geniessen die Sonne und lassen die Seele baumeln. Der Rückweg zum Hafen beschert uns ein ganz besonderes Erlebnis. Zwei Schwäne fliegen im Tiefflug über uns hinweg und ich habe das Glück, meine Kamera schussbereit zu haben. So gelingen mir ein paar außergewöhnliche Fotos. Solche Gelegenheiten sind rar und wenn noch gute Fotos dabei herauskommen umso nachhaltiger. Über kleine Nebenstraßen erreichen wir am späten Nachmittag wieder unseren Campingplatz in Keldby. Den Rest des Tages verbringen wir mit Lesen, Fotos sichten und bearbeiten. Den krönenden Abschluss des Tages bilden dann die tiefgefrorenen Kohlrouladen von Konnis Mutter und nicht zu vergessen – ein kalter „Hugo“.

Freitag, 18. März-2016

Der erste Blick aus dem Fenster gilt natürlich dem Wetter. Eine graue geschlossene Wolkendecke enttäuscht uns etwas-wir sind ja von den letzten Tagen in Dänemark verwöhnt-aber es regnet nicht. Mit dem Frühstück lassen wir uns Zeit und starten erst relativ spät zu unserer nächsten Etappe. Am Abend vorher hatte ich noch die ursprünglich geplante Route etwas geändert und einen Campingplatz in Rodvig, recht nahe bei den Felsen von Stevns Klint gefunden, der geöffnet hat. Zunächst geht es auf einer gut ausgebauten Landstraße in Richtung Vordingborg und über eine hohe, lange Brücke über den Ulv-Sund. Die Strecke nach Naestved bringen wir schnell und problemlos hinter uns. Wir wollen in Naestved eine Pause machen, um uns einmal eine typisch dänische Stadt anzuschauen. Naestved ist ja die „Hauptstadt Südseelands“ und mit etwa 42.000 Einwohnern für dänische Verhältnisse eine recht große Stadt. Ein Parkplatz in der Nähe des Zentrums ist schnell gefunden und zum Zentrum sind es nur ein paar Schritte. Das Zentrum von Naestved ist mit den heute sehr üblichen Stadtzentren in Deutschland vergleichbar, mehrere Fußgängerzonen mit vielen Geschäften, aber es gibt auch einige nette Restaurants und Cafes. Wir besichtigen die St.-Mortens-Kirche mit ihrer wunderschön geschnitzten Kanzel aus dem Jahre 1602. Auf eine Pause in einem der Cafes verzichten wir, wir wollten unsere Mittagspause lieber mit Blick aufs Meer verbringen. Kleine Nebenstraßen führen uns wieder in Richtung Küste zurück. Am Ortseingang von Fakse Ladeplas finden wir eine gute Parkmöglichkeit mit direktem Blick auf das Meer. Der Region entsprechend gibt es Hering in Sahnesauce mit Vollkornbrot, allerdings aus Deutschland importiert. Unseren Kaffee können wir draußen auf der Begrenzungsmauer trinken, denn inzwischen hat die Sonne die Wolkendecke aufgelöst und es sind angenehme 9 Grad plus. Wer hätte das heute Morgen gedacht. Von Fakse Ladeplats sind es nur noch wenige Kilometer zu unserem Campingplatz in Rodvig, den wir auch auf Anhieb finden. Kurz vor Erreichen unseres Campingplatzes bietet sich ein erster Blick auf die Steilküste und die Kreidefelsen von Stevns Klint – unser Ziel für morgen. Wir erhalten einen schönen, sonnigen und ruhigen Stellplatz zwischen Hecken ohne direkte Nachbarn. Zu dieser Jahreszeit ist ja noch nicht viel los. Strom und Internetzugang sind ebenfalls verfügbar, also alles wieder mal bestens. Ach ja, wir können sogar eine Dreiviertelstunde auf unseren Campingstühlen in der Sonne sitzen-was wollen wir mehr-Dänemark mag uns eben.

Samstag, 19.März-2016

Der gestrige Tag hatte sich mit einem tiefroten Sonnenuntergang verabschiedet und natürlich bei uns eine entsprechende Erwartungshaltung für diesen Morgen hervorgerufen. Leider werden wir enttäuscht. Ein grauer, wolkenverhangener Himmel macht nicht wirklich Lust, die Küste von Stevns Klint zu erkunden. Das Frühstück dauert entsprechend lang bevor wir uns entschliessen, einen Spaziergang im Fischereihafen von Rodvig zu machen. Unser Frühstücksgeschirr ist schnell abgewaschen und während Konni alles in den Schränken verstaut, löse ich unser Stromkabel und mache unser Wohnmobil fahrfertig. Bis zum Hafen von Rodvig sind es nur ein paar Kilometer. Das Hafengelände bietet reichlich Parkmöglichkeiten und unserem Bummel steht nichts mehr im Wege. Ein kalter Wind pfeift uns um die Ohren, aber die Sonne läßt sich ab und an schon wieder blicken. Auf der Südseite des Hafens gibt es hinter einer Mole einen langen Steg, auf dem sich mindestens 15 kleine einheitlich rot gestrichene Fischerhütten aneinanderreihen. Vor jeder der Hütten liegt ein Fischkutter am Steg und zwischen den Hütten häufen sich Netze, Bojen und alles was sonst noch zum Fischen gebraucht wird in einem chaotischen Durcheinander. So sieht es jedenfalls für uns aus, aber wahrscheinlich hat dieses Durcheinander System und die Fischer kommen gut damit zurecht. Obwohl immer mehr Sonnenstrahlen den Weg durch die dichte Wolkendecke finden hatte uns der frische Wind ziemlich durchgekühlt. Beim Rückweg zum Wohnmobil fnden wir eine Mischung aus Cafe, Bistro und Pizzeria. Eine sicher etwas seltsame Kombination, aber es ist geöffnet. Ein heißer Cappuccino wärmt uns wieder durch und die jetzt immer intensiver scheinende Sonne ermutigt uns, am Ufer in nordwestlicher Richtung zu den ersten von hier aus sichtbaren Kreidefelsen zu gehen. Über groben Kies gehen wir, das Meer zur rechten, die immer höher und steiler aufragenden Felsen zur linken, in der Nähe des Ufers auf die gut sichtbaren leicht gelblichen Kreidefelsen zu. Auf der Höhe der Steilküste stehen mehrere Häuser, deren Besitzer sich mit langen hölzernen Treppen einen Zugang zum Strand geschaffen haben. Je näher wir den felsigen Steilabbrüchen kommen desto schmaler wird der Strand. Schließlich gehen wir manchmal sogar unter den Felsen weiter in Richtung Nordwesten. In den Kreidefelsen sind jetzt farbenprächtige Einschlüsse verschiedener Gesteinsarten zu sehen. Die auf den Steinen getrockneten grünen Algen sind ein interessanter farblicher Kontrast zum blauen Meer. Konni findet wieder kleine Versteinerungen, die wir aber mangels Werkzeug nicht aus dem Gestein herausbrechen und mit nach Hause nehmen können. Das Wetter ist immer schöner geworden und wir beschliessen, noch am gleichen Tag nach Hojerup zu fahren, um uns dort die vom Absturz bedrohte Kirche auf den Steilabbrüchen in der Nähe des Stevns Klint Geo Center anzusehen. Nach knapp 4 Kilometern erreichen wir das Geo Center , parken unser Wohnmobil auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz und gehen dann zunächst zu der schon sichtbaren Kirche. Von dieser Seite ist überhaupt nicht zu erkennen warum die Kirche vom Absturz bedroht sein sollte. Als wir dann aber neben der Kirche den Klippenrand erreichen, wird uns klar, wie gefährdet diese Kirche ist. Ein Teil der Kirche ist schon vor Jahren den Steilabbruch abgestürzt. Dann hat man mit viel konstruktivem Aufwand eine Abstützung vorgenommen, die verhindern soll, dass weitere Teile der Kirche die Klippen hinunterstürzen. Eine steile Metalltreppe führt nicht weit von der Kirche entfernt zum Küstenstreifen hinunter. Beim Herabsteigen über die schmalen Stufen wird uns dann sehr deutlich vor Augen geführt wie exponiert das Gotteshaus am Klippenrand steht. Der Blick vom Küstenrand hinauf zur Kirche verstärkt diesen Eindruck noch einmal. Auch hier finden wir schöne und interessante Motive für unsere Kameras, allerdings gibt es deutlich mehr Besucher als zuvor an den Felsen in der Nähe von Rodvig. Wir bleiben nicht mehr lange und fahren in Richtung Rodvig zurück. Bevor wir allerdings zu unserem Campingplatz zurückkehren, halten wir noch einmal in der Nähe des Hafens und machen mit Blick auf das Meer Brotzeit. Leberkäse und Gürkchen schmecken in Dänemark genauso gut wie zu Hause. Aus dem anfangs etwas lätscherten Tag ist doch noch ein wirklich schöner aktiver Tag geworden-wer hätte das gedacht?

03.Etappe – Rodvig Stevns<>Hundige Strand<>Fredriksvaerk

Sonntag, 20.März-2016

Unser Tag beginnt mit einem sonntäglichen Frühstück. Müsli, Brot, Wurst, Schinken Käse, ein gekochtes Ei und Kaffee finden auf unserem Tisch nur mit Mühe Platz – aber Konni findet auch noch ein Eckchen für den Orangensaft. Wir lassen uns reichlich Zeit, all diese Köstlichkeiten zu genießen, denn unser heutiges Ziel ist nur etwa 70 Kilometer weit entfernt. Nach dem Frühstück machen wir unser Wohnmobil reisefertig und fahren in Richtung Rodvin. Den Abzweig nach Stevns Klint lassen wir rechts liegen und fahren stattdessen auf direktem Weg nach Koge. Koge ist eine hübsche kleine Stadt mit einem alten sehr gut erhaltenen Stadtkern. In der Nähe des Bahnhofs findet sich ein Parkplatz für unser Wohnmobil, was ja aufgrund der Länge von 7,40 Metern nicht immer leicht ist. Schon nach ein paar Metern zu Fuß leitet uns ein Innenhof mit Galerien und Restaurants zu einer Durchfahrt in die Nähe des Marktplatzes. Auch der große Platz ist von Geschäften, Restaurants und Cafes umsäumt. Dominiert wird der große Platz von einer Statue, die Fredrik den VII. in staatsmännischer Pose zeigt. Wir überqueren den Platz und biegen in eine der schmalen Gassen ab. Kleine, niedrige, nett restaurierte Häuser reihen sich in den verschiedensten Farben aneinander. Bei einigen dieser Häuser handelt es sich um Fachwerkshäuser, bei denen leider auch die Balken in der gewählten Farbe des Hauses übermalt wurden. In der Kirkestraede entdecken wir das älteste Fachwerkhaus Dänemarks-es stammt aus dem Jahre 1527!!  Ein Stück weiter steht die sehenswerte Nikolaikirche aus dem 15. Jahrhundert. Wir nehmen uns für eine kurze Besichtigung Zeit und bewundern die in den Boden eingelassenen Steinreliefs und die kunstvollen Schnitzereien der Kirchenbänke. Inzwischen ist es Mittag geworden und der Hunger meldet sich. Am Beginn unseres kleinen Rundganges hatten wir ein nettes Cafe am Marktplatz entdeckt. Dort wollen wir einen Kaffee trinken und eventuell ein Stück Kuchen essen. Aus Kaffee und Kuchen werden dann ein Sandwich mit Huhn und ein Mexican Burger. Beides schmeckt ausgezeichnet und den Kuchen vermissen wir überhaupt nicht. Für die Weiterfahrt wählen wir unsere Route immer in der Nähe der Koge Bugt. Ein Kreisverkehr folgt dem anderen, was uns nur ziemlich langsam vorankommen lässt. Das Wetter ist heute etwas gemischt, mal Wolken, mal etwas Sonne – aber es regnet nicht. Bei unserem letzten Stopp vor Erreichen unseres Campingplatzes wird es dann windig und recht kühl, die schöne Stimmung an der Küste möchten wir uns aber dennoch nicht entgehen lassen. Wir bleiben nicht lange und fahren zu unserem Campingplatz in „Hundige Strand“. Der Platz liegt direkt an einer vielbefahrenen Straße und wir befürchteten schon eine hohe Geräuschentwicklung, was aber nicht der Fall ist, wie sich später herausstellt. Bei unserer Ankunft ist die Rezeption geschlossen. Ein Hinweisschild lädt uns ein, einen Stellplatz mit oder ohne Strom zu suchen und irgendwann einzuchecken-easy und unkompliziert, typisch dänisch. Wenig später ist unser Wohnmobil an das Stromnetz angeschlossen und Internetzugang gibt es auch – allerdings langsam und unzuverlässig. Später erfahre ich, dass es sich um den ältesten Campingplatz Dänemarks handelt, der in diesem Jahr sein 90-zigstes Jubiläum feiert. Die sanitären Einrichtungen sind dementsprechend einfach, aber sauber und ausreichend. Nach dem Abendessen beschäftigen wir uns beide noch mit unseren Fotos. Die Aktualisierung der Web Seite muss allerdings noch etwas warten, denn der Internet Zugang reicht einfach nicht aus.

 

Montag, 21.März-2016

Auf der Durchgangsstraße rollt der Verkehr ununterbrochen in Richtung Stadt, aber die eigentlich befürchtete Lärmbelästigung bleibt tatsächlich aus. Wir wachen gut ausgeruht auf und starten nach dem Frühstück zu unserem ersten Tag in Kopenhagen. Bei der Auswahl unseres Campingplatzes hatte ich im Internet gesehen, dass dieser nicht weit von der S-Bahn Linie Richtung Kopenhagen entfernt liegt. Nur etwa 1 Kilometer müssen wir gehen, um die S-Bahn-Station Hundige zu Fuß zu erreichen. Für 130 Kronen – etwa 18 Euro – kaufen wir ein 24-Stunden Ticket und fahren bequem und entspannt zum Hauptbahnhof. In der Tourist Information schräg gegenüber vom Haupteingang versorgen wir uns erst einmal mit kostenlosem Informationsmaterial und vor allen Dingen mit einem detaillierten Stadtplan. Am noch geschlossenen Tivoli Vergnügungspark vorbei erreichen wir das Rathaus. Ein Routenvorschlag unseres Stadtplanes führt uns durch kleine Straßen mitten durch die „Gammelstad“ (Altstadt) zum Nyhavn. Auf dem Weg dorthin kommen wir an Bertels Salon vorbei, einem kleinen Cafe das eine riesige Auswahl von Cheese Cake in den unterschiedlichsten Variationen anbietet. Wir können der Versuchung nicht widerstehen und legen eine erste Pause ein. Konni entscheidet sich für ein Stück Rhabarber Cheese Cake, ich für ein Stück mit Blaubeeren – beide superlecker – mmmhhh. Ein Kaffee und ein Cappuccino runden diesen ersten kulinarischen Zwischenstopp ab. Wir folgen der Routenempfehlung und bummeln weiter durch die schmalen, zum Teil engen Straßen, die links und rechts von alten, hübschen Häusern mit Geschäften flankiert sind. Leider ergeben sich kaum lohnenswerte Fotomotive, da immer wieder Baustellen die Perspektive verschandeln. Schließlich erreichen wir den Nyhavn. Am Nordwestende gibt es ebenfalls eine riesige Baustelle – Kopenhagen scheint aktuell eine einzige Baustelle zu sein. Der Nyhavn selbst ist aber zum Glück von Bauaktivitäten verschont. Wir gehen auf der schattigen Südseite des langgestreckten Hafenbeckens entlang, um einen besseren Blick auf die besonnte Nordseite und eine günstigere Position für Fotomotive zu haben. Die Ausblicke auf die vielen Cafes und Restaurants auf der anderen Seite lassen uns einen Schritt schneller gehen, um in die Sonne und zu einem schönen Platz in einem der Restaurants zu kommen. Zunächst flanieren wir an den Restaurants einmal auf und ab und entscheiden uns dann für „Nyhavn 17“. In der ersten Tischreihe ist ein sonniges Plätzchen frei und wir bestellen Fish &  Chips, einen Ranch Burger, Cola und ein lokales Bier. Alles schmeckt wirklich sehr lecker, wozu sicherlich auch das Ambiente sowie die lockere Atmosphäre und natürlich die schon angenehm wärmende Sonne beitragen. Auch die schönsten Momente gehen einmal zu Ende und die langsam sinkenden Temperaturen erinnern uns daran, langsam wieder in Richtung Hauptbahnhof zu gehen und nach Hundige zurückzufahren. Für den Rückweg suchen wir uns eine andere Route, aber wieder durch die engen Straßen der Altstadt. Genauso bequem und unproblematisch wie am Vormittag fahren wir wieder mit der S-Bahn nach Hundige und zu unserem Campingplatz zurück. Unser erster Tag in Kopenhagen hat uns Lust auf mehr gemacht und am Abend ackern wir die Broschüren des Fremdenverkehrs Büros durch, um unseren nächsten Tag zu planen. Die Wetteraussichten sind nicht ganz so toll, weshalb unsere Wahl schnell auf das Dänische National Aquarium in der Nähe des Flughafens fällt. Wir sind gespannt, was uns dort erwartet.

Dienstag, 22.März-2016

Unseren Plan von gestern, das Dänische National Aquarium zu besuchen, setzen wir in die Tat um. Das Wetter zeigt sich wirklich nicht sehr verlockend, aber es ist wieder trocken. Wolken und kaum Hoffnung auf Sonne, also das richtige Wetter für eine Indoor-Aktivität. Mit der uns ja schon bekannten S-Bahn fahren wir eine Station weiter bis zur Norreport Station, steigen dann in die Metro um, die übrigens ohne Fahrer und Schaffner unterwegs ist, und gelangen so bis zur Station Kastrup, ganz in der Nähe des Aquariums. Alles klappt wie am Schnürchen. Am Eingang des Aquariums erwartet uns dann eine längere Warteschlange. Überwiegend Paare mit Kindern und Kinderwagen haben sich wahrscheinlich aus den gleichen Gründen wie wir für den Besuch des Aquariums entschieden. Nach einer knappen Viertelstunde Wartezeit haben wir es geschafft. Im Inneren ist es ziemlich warm und laut. Unsere dicken Jacken wandern in unsere Rucksäcke, der Lärm leider nicht. Das Gedränge vor den wirklich großen, schönen und auch beeindruckenden Aquarien ist zwar groß, aber wir haben nicht das Gefühl, dass die zum Teil noch mit Schnuller im Mund im Kinderwagen sitzenden Kinder wirklich an den Fischen interessiert sind. Wir machen das Beste aus der Situation und versuchen auch mal einen Platz in der ersten Reihe an den Aquarien zu ergattern, um die wirklich schönen, farbenprächtigen Fische anzuschauen und zu fotografieren.Das eine oder andere Foto gelingt dann ja auch. Besonders beeindruckend ist der Unterwassertunnel. Hier können wir Haie, Mantas und andere uns unbekannte, große Fische über uns hinwegschwimmen sehen. Sowohl Konni als auch ich sind von den wie Vögel im Wasser schwebenden Mantas sehr angetan. Unsere Versuche dies im Bild festzuhalten gelingen allerdings nur mittelmäßig. Das Aquarium ist wirklich attraktiv und sehr interessant aufgebaut. An den einzelnen Becken gibt es umfangreiche Informationen sowohl in Dänisch wie auch in Englisch. Zum Abschluss gehen wir noch durch einen künstlichen Dschungel. Neben Schmetterlingen und einigen riesigen Welsen sind ein sehr echt aussehender Wasserfall und tropische Pflanzen zu sehen. Nach etwa eineinhalb Stunden haben wir alle Stationen gesehen und beschließen, uns von dem Gedränge und dem Lärm zu verabschieden. Am nahe gelegenen Hafen finden wir eine Art Bank, wo wir unsere beim Frühstück vorbereiteten Brötchen essen. Es ist ungemütlich kalt und wir sind froh wieder in der warmen S-Bahn zu sitzen und nach Hundige zurückzufahren. Bevor wir aber zum Campingplatz gehen machen wir noch einen Abstecher zu einer Shopping Mall, die unmittelbar neben der S-Bahn Haltestelle neu eröffnet wurde. Neben den aus Deutschland bekannten Marken wie Deichmann, H&M, etc. gibt es auch typisch dänische uns unbekannte Shops, aber eigentlich nichts wirklich Beeindruckendes. Konni wurde jedenfalls nicht fündig und wir belassen es bei einem Cafe Latte und einem Cappuccino bevor wir zum Campingplatz zurück gehen. Während des Abendessens machen wir Pläne für den nächsten Tag. In der Hoffnung auf Wetterbesserung wollen wir mit einem Besuch bei der weltweit bekannten Meerjungfrau im nördlichen Teil von Kopenhagen beginnen. Hoffentlich spielt der Wettergott mit.

Mittwoch, 23.März-2016

Den Weg zur S-Bahn-Station Hundige kennen wir ja inzwischen bestens. Auf unserem Stadtplan von Kopenhagen sehen wir, dass die S-Bahn direkt bis zur Osterport Station durchfährt, was uns sehr entgegen kommt. Die Wetterentwicklung für diesen Tag ist schwierig einzuschätzen, aber wir vertrauen auf unser Wetterglück und gehen von der Osterport Station zunächst auf einer nicht so schönen Hauptstraße nach Nordosten. Schon bald können wir nach rechts in Richtung Osten abbiegen und durch einen Park an einem Kanal entlang in Richtung Meer gehen. Schon von weitem fällt uns ein Touristenbus auf, der uns signalisiert, dass die bekannte Statue der Meerjungfrau nicht mehr weit sein kann. Noch ein paar Schritte und wir sehen die relativ kleine Figur auf einem Findling sitzend vor uns. Das Wahrzeichen Kopenhagens wird von Touristen umlagert. Die meisten sind damit beschäftigt, sich selbst oder Partner und Freunde gemeinsam mit der Meerjungfrau abzulichten – Selfies ohne Ende. Letztendlich ist es uns egal, wer wen oder sich selbst fotografiert, ärgerlich ist nur, dass immer irgendjemand gerade so vor der Statue posiert, dass wir nicht eine wirklich gute Perspektive für unsere Fotos finden. Wir üben uns in Geduld, machen immer wieder Fotos und hoffen darauf, durch Bildbearbeitung zu Hause doch noch akzeptable Ergebnisse zu erzielen. Das Ergebnis werden wir natürlich erst später sehen. Unser nächstes Ziel ist das Amalienborg Museum. Der Weg dorthin führt uns noch an einer kleinen Hafenanlage und der St. Alban Church, der einzigen angelsächsischen Kirche Dänemarks vorbei. Wir nehmen uns Zeit und schauen uns in der kleinen Kirche ein wenig um, machen eine kleine Spende für die Kollekte und gehen dann durch die Bredgade weiter in Richtung Stadtmitte. An der Alexandr Nevkij Kirche biegen wir zum Amalienborg Museum ab. Wir haben das Glück, auf dem großen Platz in der Mitte der Anlage einen Wachwechsel der Garde mitzuerleben. Inzwischen hat die Sonne sich gegen die Wolken durchgesetzt und es wird angenehm warm. Wir verbringen einige Zeit damit, die Zeremonien der Wachsoldaten zu beobachten und zu fotografieren. Auf ein Selfie mit den blutjungen Kadetten verzichten wir – im Gegensatz zu vielen anderen Touristen. Ein Hinweis auf das Amalienborg Museum ist leider nicht zu finden. Wir gehen immer der Sonne entgegen zum Nyhavn, den wir ja schon von unserem ersten Tag in Kopenhagen kennen und in sehr guter Erinnerung haben. Auf Anhieb fanden wir im ersten Restaurant einen „Platz an der Sonne“, konkret einen schönen Tisch zum Mittagessen. Für die Wahl unseres Essens benötigen wir praktisch keine Speisekarte. Am Nachbartisch wird eine Platte mit 3 verschiedenen Smörebrod-Versionen serviert – gegrillter Schweinebraten, panierter Fisch und frische Garnelen lecker angerichtet auf kernigem Schwarzbrot. Wir sind uns schnell einig und bestellen diese köstliche Smörebrod Spezialität für unseren Hunger, ein dunkles, kräftiges Bier und eine Cola Zero für unseren Durst. Es schmeckt wie erwartet, allerdings waren unsere Augen wohl größer als unser Hunger. Wir schaffen nur den gegrillten Schweinebraten und den panierten Fisch, die Garnelen lassen wir uns in Alufolie für unseren Abendhunger einpacken. Ständig laufen Kinder, Jugendliche aber auch Erwachsene mit Eishörnchen und großen Eisbechern an uns vorbei. Mir läuft das Wasser im Munde zusammen, obwohl ich gut gesättigt bin. Allerdings hatte ich schon lange kein Eis mehr und die Entzugserscheinungen treiben mich förmlich in die gleich in der Nähe befindliche Eisdiele. Ein Becher mit 3 Kugeln und Sahne obendrauf muss einfach sein. Konni hilft mir ein wenig, die recht große Portion zu vertilgen. Auf unserer Besichtigungstour steht noch das Schloss Rosenburg. Vom Ende des Nyhavns folgen wir der Straße immer geradeaus und gelangen so schon bald zum Königlichen Garten. Am Westende des Gartens steht das schon von weitem sichtbare Gebäude. Eine Allee mit unzähligen weißen und violetten Krokussen führt schnurgerade zum Schloss. Wir sind gerade noch rechtzeitig angekommen um eine Besichtigung des von Christian IV. in der Zeit von 1606 bis 1617 erbauten Lustschlosses und der Schatzkammer machen zu können. Unsere Tour führt uns durch die prachtvoll ausgestatten Räume in den für Besucher frei gegebenen Etagen. Der Rittersaal in der 2. Etage ist mit seinen drei silbernen Löwen sicherlich neben der Schatzkammer im Kellergeschoss der imposanteste Raum. In der Schatzkammer lagern die Kronjuwelen, die nur von der dänischen Königin zu bestimmten Anlässen und nur in Dänemark getragen werden dürfen. Vom Schloss sind es nur wenige Meter zur S-Bahn-Station Norreport, wo wir wieder in die S-Bahn nach Hundige steigen und zurück zu unserem Campingplatz fahren. Kopenhagen hat uns einen weiteren erlebnisreichen und interessanten Tag mit Sonne und gutem Essen beschert. Die leckeren Garnelen mit Schwarzbrot und einem Glas Weißwein am Abend in unserem Wohnmobil runden diesen Tag dann perfekt ab.

Donnerstag, 24. März-2016

Heute ist Reisetag. So gegen 09:30 Uhr brechen wir von unserem Campingplatz auf, kaufen in der Bäckerei auf der gegenüberliegenden Straßenseite noch Brötchen und Brot und fahren dann in Richtung Kopenhagen. Kurz vor Erreichen des Stadtgebietes wechseln wir auf die E 47 und umfahren so in einem Rechtsbogen das Gebiet der Innenstadt. Autobahnfahrten sind nicht so unsere Sache. Deshalb verlassen wir die E 47 in Höhe von Lyngby, um bei Klampenborg die Uferstraße zu erreichen. Die Straße verläuft immer sehr nah an der Küste. Wunderschöne, große und sehr gepflegte Häuser säumen die Straße links und rechts über viele Kilometer. Die Häuser oder besser gesagt die Villen auf der rechten Straßenseite beeindrucken uns durch ihre unverbaubaren Grundstücke direkt am Meer. Hier wohnen wahrscheinlich die oberen zehntausend von Stockholm, was durch die Luxusautos vor den Garagen noch unterstrichen wird – Porsche, Mercedes, Maserati – alles ist präsent. Je weiter wir nach Norden kommen desto kleiner und bescheidener werden die Häuser, aber immer noch sehr schön und mit tollen Lagen direkt am Meer. Es geht zwar relativ langsam voran, aber wir genießen die Fahrt zwischen Luxus und Natur und sammeln viele Eindrücke wie gepflegt und exklusiv man in Dänemark, insbesondere in der Nähe von Kopenhagen leben kann. Nach etwa 75 Kilometer kommt Helsingor in Sicht. Hier ist Dänemark an der schmalsten Stelle des Öresundes nur etwa 4 Kilometer von Schweden entfernt und damit ist Helsingor der ideale Ausgangspunkt für die schnellste Fährverbindung nach Schweden. Am Nordende des Hafens steht das imposante Schloss Kronborg, in dem Shakespeare im Drama Hamlet seinen Dänenprinz den weltweit bekannten Satz „To be or not to be“ sagen lässt. Deshalb ist das Schloss auch besser als „Hamlet-Schloss“ bekannt. Wir umrunden das Schloss außerhalb der Befestigungsanlagen und gehen durch die bis 1923 vom dänischen Militär als Kaserne genutzten Räumlichkeiten zurück zu unserem Wohnmobil. Nicht weit von Helsingor entfernt finden wir im Ferienort Hornbaek im Hafen eine Fischräucherei mit einem großen Angebot von frischem und geräuchertem Fisch sowie die verschiedensten Salate. Hering und Matjes in allen nur denkbaren Variationen, Schollen, Dorsch und eine ganze Menge von Fischarten, die uns gar nicht bekannt sind, werden sauber und sehr appetitlich in einer Kühltheke angeboten. Wir entscheiden uns für Matjes und Flusskrebssalat, lassen uns beides einpacken und suchen uns einen Parkplatz mit Blick aufs Meer. Die Matjesfilets und der Flusskrebssalat sehen nicht nur gut aus, beides schmeckt uns auch ausgezeichnet. Ein paar Schritte zum sandigen Meeresstrand tun gut und helfen der Verdauung. Immer der Küste folgend setzen wir unsere Fahrt über Gillelje, Vejby und Tisvilde fort. Ursprünglich hatte ich noch einen Abstecher nach Hundested geplant bevor unsere heutige Fahrt auf dem Campingplatz in Fredirksvaerk enden sollte. Den Besuch in Hundested sparen wir uns je nach Wetter für morgen auf. Wir sind zwar spät dran, aber es gibt viel Platz, so dass wir uns einen Stellplatz mit Strom und gutem Satellitenempfang für das abendliche Fernsehprogramm aussuchen können. Leider ist der Internetzugang zu schwach, um meine Web-Seite zu aktualisieren, aber das wird morgen Vormittag an der Rezeption nachgeholt.

Freitag, 25.März-2016

Schon in der Nacht hatte ich bemerkt, dass es regnete, nicht stark, aber doch hörbar. Der erste Blick aus dem Fenster am nächsten Morgen bestätigt, was ich in der Nacht gehört hatte – es regnet und der Himmel sieht nicht so aus, als ob es in Kürze aufhören würde. Wir sehen keinen triftigen Grund, aufzustehen. Stattdessen machen wir es uns unter der Bettdecke gemütlich und gönnen uns noch eine Stunde Hörbuch – einen Psychokrimi. Der Hunger und der Kaffeedurst treiben uns dann aber doch an den Frühstückstisch. Wir verbringen den Vormittag mit dem Hören des Psychokrimis, Fotos bearbeiten und Planen unserer künftigen Aktivitäten in Dänemark. Das Wetter wird nicht besser, der erste regnerische Tag während unserer Reise. Eigentlich wollen wir ja trotz Regen noch ins Zentrum von Frederikshaevn, aber die alten Filme des Karfreitags-Fernsehprogramms sind ein guter Grund einen Abhängtag in unserem Wohnmobil zu verbringen. Den krönenden Abschluss bildet dann am Spätnachmittag der Klassiker „Titanic“, den wir uns im Bett liegend ansehen. Der Tag ist richtig erholsam und außerdem kann ich endlich meine rückständigen Reiseberichte schreiben und ins Netz stellen.

Samstag, 26. März-2016

Wir können es gar nicht glauben, aber das Wetter scheint deutlich besser zu werden als am Vortag. Durch das Oberlicht in unserer Schlafkabine lassen sich schon die ersten Sonnenstrahlen blicken, wir sollten also unseren Ausflug nach Hillerod, Gilleleje und Hundested wie geplant machen können. Die knapp 20 Kilometer nach Hillerod haben wir schnell hinter uns gebracht. Unser Ziel ist das Schloss Fredriksborg, das seinen Ursprung in dem Adelsgut Hillerodsholm hat. Christian IV. ließ die alten Gemäuer abreißen und 1600 – 1620 das Schloss in seiner heutigen Form erbauen. Es wurde die prächtigste Residenz des Landes, die allerdings durch einen Brand im Jahre 1859 fast vollständig zerstört wurde. Es vergingen fast mehr als 20 Jahre bis das Schloss sowohl außen wie auch innen wieder komplett hergestellt war. Allerdings war es dann keine königliche Residenz mehr, sondern das dänische Nationalmuseum. Mit dem Kauf der Eintrittskarten erhalten wir auch zwei Kopfhörer und einen kleinen MP3-Player, so dass wir die vielen Informationen in Deutsch übermittelt bekommen. Konni ist vom gesamten Schloss, dem Mobiliar und den vielen, vielen Bildern beeindruckt. Für mich sind die Kirche und der Erker mit einer Uhr in Form einer Weltkugel besonders interessant. Nach dem etwa 40-minütigem Rundgang nehmen wir uns noch die Zeit, durch den Schlosspark zu gehen und das vollständig von Wasser umgebene Schloss zu umrunden. Wir müssen etwas auf die Zeit achten, da wir nur für zwei Stunden Parkgebühr bezahlt haben und den Berichten zu Folge, die dänische Polizei sehr streng sein soll. Wir verlassen Hillerod auf dem gleichen Weg wie am Vormittag, biegen dann aber nach Norden in Richtung Gilleleje ab. Die Straße führt in weiten Kurven und im Wechsel leicht bergauf und bergab durch den Grib-Wald, das zweitgrößte Waldgebiet Dänemarks, das überwiegend aus Buchen besteht. Der größte Fischereihafen Seelands mit dem lustig klingenden Namen Gilleleje ist nicht zu verfehlen. Unsere Straße führt direkt in die Nähe des Hafens, wo wir nach ein wenig Sucherei einen Parkplatz in einer Parkbucht finden. Zum Hafen selbst sind es nur wenige Schritte. Wir bummeln durch eine kleine Fußgängerzone und schon sehen wir ein unüberschaubares Gewirr von Booten mit Masten, Netzen und sonstigen Einrichtungen, die fürs Fischen wohl wichtig sind, uns aber natürlich nichts sagen. Die Menge der in rot, blau und zum Teil auch in grün gestrichenen, dicht aneinander liegenden Boote und Schiffe macht die Entscheidung richtig schwer, was wir fotografieren sollen. Es bleibt uns nichts anderes übrig als wieder mal Fotos über Fotos zu machen und zu Hause am Lapp Top die besten auszusortieren. Auf der Suche nach einem Cafe kommen wir an mehreren Fischgeschäften vorbei, die neben dem Verkauf von frischem Fisch auch Fischgerichte zum Verzehr vor Ort anbieten. Wir können nicht widerstehen und machen uns über jeweils eine Portion Backfisch mit Pommes Frites her. Wie die vielen anderen Besucher auch, suchen wir uns einen freien Platz an einem sonnigen Tisch unmittelbar neben Fischerbooten an der Kaimauer. Die Pommes sind klasse, der Fisch ist gut, aber nicht so gut wie der Backfisch in Kopenhagen. Ein Eis zum Nachtisch muss natürlich auch sein. So gestärkt machen wir uns an die Weiterfahrt nach Hundested. Über Lisejele fahren wir immer nahe der Küste der jetzt langsam immer tiefer sinkenden Sonne entgegen. Kurz bevor wir Hundested erreichen lädt uns ein Rastplatz am rechten Straßenrand oberhalb der steilen Küste zu einer Unterbrechung unserer Fahrt ein. Schon nach wenigen Schritten ist uns klar, dass wir mal wieder das große Los in Sachen Fotomotive gezogen haben. Vom Rastplatz führt eine Holztreppe zum Strand herunter. Dort unten taucht die Sonne die kleine Bucht in mildes, warmes Abendlicht und hinterlässt eine betörende und zugleich besinnliche Stimmung. Es dauert einige Zeit und viele Fotos bis wir uns endlich losreißen können und die restlichen 4 Kilometer bis Hundested fahren. Hundested selbst ist Anlege- und Abfahrtsstelle für die Fähre nach Rorvig und gleichzeitig ein Fischerei- und Frachthafen, bei weitem nicht so touristisch erschlossen wie Gilleleje. Allerdings gibt es hier das Knud Rasmussen Museum, das dem berühmten Polarforscher Knud Rasmussen gewidmet ist, der in Hundested geboren wurde. Für einen Besuch dieses sicher interessanten Museums ist es leider schon zu spät. Wir fahren deshalb an der Küste des Isefjord in Richtung Solager weiter. Am dortigen Hafen halten wir noch einmal an und beobachteten vom Strand aus zwei Kite Surfer, die den auffrischenden Wind für ihre Manöver und Sprünge ausnutzen. Auch hier verhilft uns die tiefstehende Sonne zu einigen schönen Fotos. Die Rückfahrt nach Fredriksvaerk dauert nur knapp 20 Minuten, dann haben wir unseren Campingplatz auch schon wieder erreicht. Dieser erlebnisreiche, sonnige Tag war ein schöner Ausgleich zum gestrigen Regentag und macht uns wieder Hoffnung für die kommenden Urlaubstage.

04.Etappe – Fredriksvaerk<>Holbaek<>Reersö

Sonntag, 27. März-2016

Der Ostersonntag empfängt uns mit weniger Sonnenschein, aber dafür mit mehr Wind als gestern. Bedingt durch die Zeitumstellung starten wir erst kurz nach 10:00Uhr und fahren zunächst ein kurzes Stück auf der uns schon bekannten Route Richtung Hillerod, biegen dann aber bald nach Süden auf die Straße nach Fredrikssund ab. Nach der Durchfahrt durch die Stadt überqueren wir den Roskilde Fjord und fahren auf der Westseite des Fjords weiter nach Süden, um später nach Westen weiter nach Skibby zu fahren. Kurz vor Skibby erreichen wir den Nationalpark Skjoldungernes Land, der sowohl Teile des Roskilde Fjords als auch das Gebiet zwischen Roskilde und Kirke Hvalso beeinhaltet. Ein Parkplatz zwischen dem Roskilde Fjord und einem Binnensee ist einfach zu verlockend, um an dem Vogelreservat vorbei zu fahren. Wir entdecken zwar ein paar Enten, Gänse und Blesshühner, aber die sind alle so weit entfernt, dass wir trotz Einsatz von Teleobjektiven keine vernünftigen Motive vor die Linse bekommen. Dafür bietet sich dann das eine oder andere stimmungsvolle Landschaftsmotiv, unser Halt hat sich also doch wieder einmal gelohnt. Wir fahren um die Südspitze des Roskilde Fjords herum und erreichen schon bald das Hafengebiet von Roskilde und damit auch das Viking Schiffsmuseum. Ein Parkplatz ist schnell gefunden. Von weitem sehen wir schon das erste nachgebaute Schiff und einige dazugehörige Ausrüstungsgegenstände, wie Taue, Ruder und so weiter. Bevor wir in das nahe gelegene Museum gehen machen wir noch einen Rundgang durch den Hafen, der nicht klein ist, aber bei weitem nicht so schön wie der Hafen von Gilleleje, den wir ja gestern besucht hatten. Die Sonne hat sich leider wieder hinter den vielen Wolken versteckt. Wir halten uns deshalb nicht lange im Hafen auf und gehen in das Museum. Ein paar Minuten nachdem wir unsere Eintrittskarten gelöst haben beginnt ein interessanter Film in deutscher Sprache über die Vikinger und die Freilegung von fünf Schiffen, die im Roskilde Fjord von den Vikingern versenkt wurden, um die Fahrrinnen zu blockieren bzw. die Zufahrt für ortsunkundige zu erschweren. Mit diesen Informationen im Kopf ist der anschließende Rundgang durch die Halle mit den geborgenen und restaurierten Schiffen noch beeindruckender. Wir können uns nur schwer vorstellen, wie es möglich war mit diesen flachen und relativ kleinen Schiffen bis an das nordamerikanische Festland zu segeln. Auf dem Weg zum Ausgang gibt es noch einige Schaukästen mit weiteren Informationen über das Leben und die Kultur der Vikinger. Wir verlassen das Museum mit viel neuem Wissen und als „Vikinger Spezialisten“. Inzwischen hat es zu regnen begonnen und wir beeilen uns, zu unserem Wohnmobil zu kommen. Ich habe unsere Route bis ins Landesinnere kurz vor Ringstedt geplant und dabei darauf geachtet, dass wir überwiegend kleine Nebenstraßen nutzen. Das Landesinnere von Seeland ist ein leicht hügeliges Gelände mit landwirtschaftlichen Betrieben, die auch vielfach Pferdezucht betreiben. Die durchwegs guten, aber häufig recht schmalen Straßen führen uns dann kurvenreich über das wellige Gelände. Manchmal fühlen wir uns wie auf einer Achterbahn. Mit den letzten Regentropfen erreichen wir unseren Campingplatz. Bei der Ankunft sehen wir, dass der Platz sehr voll ist, aber wir bekommen einen guten Stellplatz, nicht weit von den sanitären Anlagen entfernt. Konni macht zum Abendessen leckere Nudeln mit Ragout, während ich unsere letzte Flasche Rotwein öffne. Sogar die Wolken lichten sich und die Sonne beschert uns noch einen Sonnuntergang – ein schöner Ausklang für diesen Tag.

Montag,28.März-2016

Was der verheißungsvolle Sonnenuntergang des Vorabends versprochen hatte, hält der heutige Morgen. Ein stahlblauer Himmel und strahlender Sonnenschein lassen uns das „frühe“ Aufstehen nach der Zeitumstellung leichter fallen. Wir frühstücken mit frischen Brötchen, die wir noch am Abend zuvor in der Rezeption bestellt hatten, checken aus, bezahlen unsere Rechnung und gehen erst einmal zum Hafen von Holbaek, der von unserem Campingplatz aus gut sichtbar ist. Unseren Stellplatz müssen wir erst bis 13:00 Uhr räumen, also können wir uns Zeit für unseren Spaziergang zum Hafen nehmen. An einem Vogelschutzgebiet vorbei erreichen wir das Hafengebiet. Etliche Bootsbesitzer sind damit beschäftigt, ihre Boote für die neue Saison vorzubereiten, die ja bald beginnen wird. Wir folgen der rechten Hafenmole bis zu ihrem Ende und lassen uns den kräftigen aber nicht sehr kalten Wind um die Nase wehen. Heute haben wir eine recht lange Fahrstrecke geplant. Deshalb gehen wir zum Campingplatz zurück und machen uns auf den Weg. Unser Ziel „Reersö“ liegt auf einer kleinen Halbinsel an der Westküste von Seeland. Wir wollen aber nicht auf direktem Wege dorthin fahren sondern vorher noch die Halbinseln „Sjaellands Odde“ und „Rasnaes“ besuchen. Von einem freundlichen Bootsbesitzer, mit dem ich kurz ins Gespräch gekommen bin, erhalten wir den Tip, dass der Hafen von Rorvig auch sehr schön sein soll. Da wir sowieso in Richtung Nykobing fahren wollen wird uns der zusätzliche Abstecher dorthin nicht allzu viel Zeit kosten. Nach einer zügigen Fahrt bis Nykobing erreichen wir dann auch bald den Hafen von Rorvig, wo die Fähren von Hundested ankommen. Wir finden einen annehmbaren Platz für unser Wohnmobil und nutzen diese Gelegenheit, um uns mit aus Deutschland importierten Makrelenfilets in einem dänischen Fischereihafen zu stärken – so kann man auch Eulen nach Athen tragen. Der Wind hat stark aufgefrischt und wir bummeln dick eingepackt durch das doch nicht so attraktive Hafengelände. Für zwei Kite Surfer ist der Wind natürlich ideal. Die beiden trotzen den niedrigen Luft- und Wassertemperaturen und surfen unermüdlich hin und her. Für uns noch einmal eine gute Möglichkeit für Fotos von Kite Surfern – hatten wir ja schon einmal auf der gegenüberliegenden Seite des Isefjords bei Solager. Wir fahren zunächst nach Nykobing zurück, biegen dann in Richtung Sjaellands Odde ab und folgen derStraße bis zum Ende der langen Halbinsel nach Gniben. Unterhalb einer Militärstation gibt es einen großen Parkplatz, wo wir unser Wohnmobil gut abstellen können. Wir steigen zur Küste hinunter, entdecken wieder mal Angler, die bis zu den Knien im Wasser stehen und suchen nach schönen Fotomotiven. Das Wetter ist inzwischen leider schlechter geworden, die Herausforderung für interessante und attraktive Fotos dadurch natürlich umso größer. „A bisserl was geht immer“ wie der Bayer zu sagen pflegt und so ist es auch bei uns. Die Fahrt entlang der Küste bis nach Kalundborg zieht sich dann ganz schön in die Länge. Dennoch verzichten wir nicht auf den Abstecher zur Spitze der Rosnaes Landzunge. Über eine immer schmaler werdende Straße, die zum Schluss in eine befestigte Schotterstraße übergeht, gelangen wir zu einem Parkplatz. Kaum sind wir ausgestiegen beginnt es zu regnen, nicht sehr heftig, aber heftig genug, um auf den Objektiven Wassertropfen zu hinterlassen, die sich dann später auf einigen unserer Fotos in Form von Flecken zeigen. Das ärgert uns natürlich gewaltig, zumal hier hohe Wellen mit Schaumkronen wirklich gute Motive bieten. Aber was soll`s – shit happens !!! Einige Fotos gelingen dann aber doch und ob bei den Fotos mit Flecken noch etwas zu retten ist, wird sich bei der Bearbeitung am Laptop zeigen. Nicht ganz unzufrieden fahren wir nach Kalundborg zurück, folgen der Straße in Richtung Slagelse ein gutes Stück und biegen dann in der Gegend von Gorlev nach Reerso ab. Bei der ersten Anfahrt verpassen wir die Einfahrt zum Campingplatz, beim zweiten Versuch müssen wir dann feststellen, dass die Schranke geschlossen und das Büro nicht besetzt ist. Mit Hilfe von Campern, die bereits auf dem Platz stehen, erreichen wir die Besitzerin. Nachdem sie wenige Minuten später ins Büro gekommen ist können wir einchecken. Strom, Internet und sanitäre Anlagen sind wieder mal in Ordnung. Nach etwas mehr als 200 Kilometern freuen wir uns aufs Abendessen und einen entspannten Abend.

05.Etappe – Reersö-Korsor-Nyborg-Viby-Nordskov-Middelfart

Dienstag,29.März-2016

Der Tag beginnt sonnig und wir freuen uns schon auf einen Reisetag mit vielen schönen und neuen Eindrücken. Nach dem Frühstück gibt es dann erst einmal eine böse Überraschung. Wir sitzen fest. Durch das Gewicht unseres Wohnmobils sind die Vorder- und Hinterräder ziemlich tief in den weichen Rasenuntergrund eingesunken und beim Gas geben drehen die Vorderräder sofort durch. Es ist wie im Winter bei Matsch und Schnee. Trotz des alten Tricks in kurzen Intervallen vor und zurück zu fahren finden die Antriebsräder keinen Halt. Es nützt alles nichts, wir brauchen Fremdhilfe. Zum Glück ist der Betreiber des Campingplatzes mit seinem Traktor unterwegs und auch sofort bereit, uns zu helfen. Wir legen einen starken Transportgurt um die Anhängerkupplung unseres Wohnmobils und befestigen diesen Gurt am Traktor. In weniger als einer Minute hat uns der Betreiber des Campingplatzes auf den geschotterten Weg gezogen und wir sind wieder frei und sehr erleichtert. Um nicht noch einmal steckenzubleiben fahre ich rückwärts bis zu einer Wendemöglichkeit auf dem Schotterweg und dann in Richtung Schranke. Vor lauter Aufregung und Aktivität haben wir natürlich versäumt, Fotos von der Aktion zu machen. Schade, solche Erlebnisse sollten auch fotografisch festhalten werden. Bereits nach ein paar Kilometern auf unserem Rückweg in Richtung Gorlev kommen wir wieder an der Wiesen- und Seenlandschaft vorbei, die wir ja gestern schon gesehen haben. Die Landschaft erinnert mich an die Gegend um Wallnau auf Fehmarn, die ich bei meiner Coast to Coast Tour Anfang des Jahres kennengelernt habe. Ein kurzer Halt für ein paar Fotos, die ich dann zu Hause mit meinen Fotos von Fehmarn vergleichen kann, dauert nicht lange. Die Route nach Korsor, wo die Storebelt Brücke die Überfahrt nach Fünen ermöglicht, führt uns erneut durch eine leicht hügelige Landschaft mit weit verstreut liegenden großen und überwiegend sehr gepflegten Gehöften. Immer wieder sehen wir mittelgroße, etwas struppige Pferde, die in dieser Region wohl häufiger gezüchtet werden. Bei Hemmeshoj will uns das Navi auf die Autobahn leiten, die dann direkt auf die Storebelt Brücke führt. Wir wollen die Brücke aber gerne in Ruhe aus einer anderen Perspektive fotografieren. Entgegen der Empfehlung unseres Navis fahren wir deshalb nicht auf die Autobahn sondern auf einer Parallelstraße am Korsor See vorbei in die Innenstadt von Korsor und finden mit etwas Glück wir einen guten Platz für unser Wohnmobil. Der Platz ist ideal, um Fotos von der hoch aufragenden Storebelt Brücke zu machen. Die Brücke ragt an ihrer höchsten Stelle etwa 65 Meter aus dem Meer und führt mehr als 6 Kilometer über den Belt – ein imposantes Bauwerk. Eine alte, schon etwas betagte Mole ragt ein gutes Stück in den Belt und bietet uns tolle Standorte für unsere Fotos. Die anschließende Fahrt über die Brücke selbst ist ein beeindruckendes, wenn auch nicht ganz billiges Erlebnis. Ziemlich genau € 100,00 kostet die einfache Überfahrt. Auf der anderen Seite des Belts verlassen wir die Autobahn bei Knudshoved wieder. Schon nach ein paar hundert Metern bietet sich ein Parkplatz an, von dem wir noch einmal einen guten Blick auf die Brücke haben. Nie wirklich weit vom Storebelt entfernt erreichen wir schon bald Kerteminde. Ein Rastplatz zwischen Straße und Meer erinnert uns daran, dass es Zeit für eine Pause ist. Konni kocht eine Tomatensuppe mit Reis, die wir uns mit direktem Ausblick auf das Meer schmecken lassen. Nach der Durchfahrt durch Kerteminde treffen wir wie schon so oft auf Zeichen der Margeriten Route, die über 3500 Kilometer durch Dänemark führt. Unbewusst habe ich bei der Planung unserer Route häufig eine mit der Margeriten Route übereinstimmende Strecke gewählt. Die so markierten Routen sind landschaftlich immer sehr schön und da wir nur noch knapp 20 Kilometer von unserem Campingplatz entfernt sind, folgen wir jetzt der Markierung „Margeriten Route“ obwohl unser Navi uns direkt nach Hinsdholm leiten will. Unsere Wahl ist goldrichtig. Eine kleine, manchmal recht enge Straße führt uns an hübschen Bauernhöfen vorbei nach Viby, ein kleiner Ort wie im Bilderbuch. Reed gedeckte, alte aber sehr gut erhaltene und gepflegte Fachwerkhäuser gruppieten sich um eine nicht minder schöne etwas höher gelegene Kirche. Auch der Friedhof, der die Kirche einrahmt, passt in das Bild dieses mustergültigen Ortes. Am Ortsende überragt eine Mühle auf einem kleinen Hügel den Ort und bildet das Gegenstück zur Kirche am Ortseingang. Wir sind begeistert. Unseren Campingplatz fast am Ende der weit ins Meer ragenden Landzunge nördlich von Nordskov erreichen wir so gegen 16:00 Uhr. Wie immer ist das Einchecken unproblematisch und wir können uns einen Stellplatz mit Strom in der Nähe der Rezeption und nicht allzu weit von den sanitären Anlagen entfernt aussuchen. Nur Internetzugang ist direkt an unserem Stellplatz nicht möglich, aber mit einem vorübergehenden Stellplatzwechsel wird auch das klappen. Mit der Hoffnung auf gutes Wetter am nächsten Tag und der Aussicht Seehunde, Robben und eventuell auch Schweinswale zu sehen lassen wir den Tag mit Pizzabaguette und Rotwein ausklingen.

Mittwoch,30.März-2016

Es regnet. Wir sind ein wenig enttäuscht und unsere Lust, eine Wanderung zur Spitze der Landzunge von Hindsholm zu machen ist nicht besonders groß. Das Frühstück mit Brötchen, Müsli und Kaffee ist zwar lecker, kann aber unsere Enttäuschung nicht so ganz beseitigen. Wir verlegen unseren Stellplatz ein paar Meter weiter in die Nähe der Rezeption, wo es guten Internet Empfang gibt und Konni ihre Mails checken und ich meinen Reisebericht mit Fotos ins Netz stellen kann. Leider haben wir an diesem Platz keinen Strom und ohne Heizlüfter wird es schon bald ganz schön kalt, besonders an den Füßen. Wir sind froh, an unserem eigentlichen Stellplatz wieder Strom und somit unseren Heizlüfter zu haben, die warmen Füße lassen dann nicht lange auf sich warten. Kurz nach 14:00 Uhr klart der Himmel etwas auf und die Sonne lässt sich wieder blicken. Konni traut der Wetterbesserung nicht so recht und entscheidet, sich die Sonne erst einmal in einem unserer Campingstühle vor dem Wohnmobil zu genießen. Mich drängt es an die Meeresküste. Ich ziehe mich um, packe einen Apfel, eine kleine Flasche mit Saft und meine Regenjacke in meinen Rucksack und mache mich auf den Weg. Unser Campingplatz endet unmittelbar an der steil abfallenden Küste, die ich in wenigen Minuten erreiche. Erstaunlich, dass es keine Absperrungen gibt, die Steilküste fällt hier immerhin 5 bis 6 Meter fast senkrecht ab, für kleine Kinder sicher nicht ungefährlich. Ich gehe am Rande der Steilküste nordwärts und schon bald kann ich über eine Betonrampe zum Strand absteigen und der Küstenlinie unterhalb einer Häuserreihe bis zu deren Ende folgen. Es hat wieder zu regnen begonnen, aber ich will noch nicht umkehren. Wie sich wenige Minuten später herausstellt ist das eine gute Entscheidung. Es hat wieder aufgehört zu regnen und im Osten zeigt sich das Fragment eines Regenbogens in unwirklichen Pastelltönen über der Ostsee. Der obere Teil des Regenbogens verschwindet in den Wolken, das linke und rechte Ende scheint aus dem Meer herauszuwachsen. Natürlich greife ich sofort zur Kamera, um dieses Naturschauspiel abzulichten, was sich aber schwieriger erweist als ich gedacht habe. Ein großes Frachtschiff schiebt sich vor das Ende des Regenbogens, ich bin aber nicht schnell genug, um genau in diesem Augenblick den Auslöser meiner Kamera zu betätigen. Immerhin kann ich noch das Schiff und das Ende des Regenbogens gemeinsam ablichten. Ich gehe weiter auf der immer schmaler werdenden Landzunge nach Norden. Sand und grobes Gestein wechseln sich ab, aber das Gehen ist nicht besonders beschwerlich. Hinter Horseklint ist die Landzunge mit Gras und stellenweise mit Strandhafer bewachsen. Hier ist ein schmaler Trampelpfad erkennbar, dem ich bis Sandrevle und über Tornen bis nach Plughavn, dem Ende der Landzunge, folge. Damit habe ich die Bucht „Faellesstrand“ fast umrundet, allerdings besteht keine Landverbindung nach Fyns Hoved, so dass ich den gleichen Weg wieder zurück gehen muss. Die Wolken, die zwischenzeitlich wieder mal etwas Regen gebracht haben, spiegeln sich im ruhigen Wasser der Faellesstrand Bucht, tolle Motive für mehrere Fotos. Nachdem ich mich mit meiner Kamera ausgetobt habe kehre ich um, verlasse aber bei Horseklint die Küste und gehe durch eine ziemlich große Ansiedlung von Ferienhäusern. Auf meist sehr großen Grundstücken zwischen Föhren verstreut, stehen unterschiedlich große, zum Teil luxuriöse Häuser. Überall liegen Gartenmöbel, Fahrräder und andere Utensilien ungesichert in den Gärten, obwohl niemand anwesend ist. Ich erreiche bald die von Stubberup kommende Straße, auf der ich nach knapp 350 Metern zur Einfahrt unseres Campingplatzes gelange. Konni hatte sich inzwischen mangels Sonne wieder im Wohnmobil niedergelassen. Mit meinen Fotos vom Regenbogen und von Plughavn will ich sie animieren, morgen auch bei Regenwetter mit mir nach Fyns Hoved aufzubrechen. Ob mir das gelungen ist, wird sich morgen zeigen, wenn es denn wieder regnen sollte. Bei Sonnenschein stellt sich diese Frage sicher nicht.

Donnerstag, 31. März-2016

Ein mit weißen Wolken gespickter Himmel macht uns schon vor dem Frühstück Hoffnung auf einen schönen Tag auf der Halbinsel Fyns Hoved. Unsere Hoffnung wird erfüllt. Schon bei der kurzen Anfahrt zum Parkplatz „Halsen“ wird es immer sonniger. Wir verlieren keine Zeit und machen uns unverzüglich, mit Rucksack, Fotoausrüstung und ein wenig Proviant ausgerüstet, daran die Halbinsel Fyns Hoved zu erkunden. Bereits nach den ersten Metern zeigt sich Fyns Hoved von der besten Seite. Durch eine hügelige Graslandschaft, von Hecken und niedrigen, knorrigen Bäumen unterbrochen, führt ein Wirtschaftsweg leicht bergan. Auf der linken Seite des Weges entdecken wir auf dem satten Grün der Weidewiesen zwei grasende Kühe, auf der rechten Seite endet unser Blick im tiefen Blau der Ostsee. Nach etwa 300 Wandermetern und einigen Fotos verlassen wir den Wirtschaftsweg und queren zur Küste auf die Ostseite. Aus dem Flachwasser zwischen Fyns Hoved und Tornen ragen jede Menge mittelgroße Findlinge aus dem Watt. Ebbe und Flut sind an der Ostsee im Gegensatz zur Nordsee eigentlich nicht so richtig zu spüren. Fünen liegt aber schon ziemlich weit im Norden und hier scheint sich der Einfluss der Nordsee bereits bemerkbar zu machen. Der Rückzug des Meeres hat auch einige Sandbänke hinterlassen, die im Einklang mit den Findlingen ein sehr stimmungsvolles Bild bieten. Wir können uns nicht satt sehen und sind froh, dass uns die digitale Fotografie keine Limits bei der Anzahl der Fotos vorgibt. Es kommt aber noch besser. Konni hat in weiter Ferne zwei Findlinge im Wasser ausgemacht, auf denen noch irgendetwas zu sehen ist. Ich bin der Meinung, dass weitere helle Steine auf den Findlingen lagen, aber beim Näherkommen stellt sich heraus, dass es tatsächlich zwei Robben sind. Die beiden wahrscheinlich erst in diesem Jahr geborenen Robben sind zwar keine Heuler mehr, aber je näher wir kommen, können wir sehen, dass beide Tiere noch recht jung sind. Sie räkeln sich wohlig auf ihren Felsen und genießen die schon angenehm warme Sonne. Wir wollen natürlich näher heran, aber wir wollen die Tiere auch nicht verschrecken, denn so außergewöhnliche Fotos haben wir noch nicht im Kasten. Vorsichtig und langsam kehren wir zu dem Wirtschaftsweg zurück, auf dem wir gestartet waren, und nutzen den Sichtschutz einer größeren Hecke, um ungesehen noch näher an die Robben heranzukommen. Es klappt und Konni schleicht sich auf allen Vieren kriechend noch ein paar Meter näher an die beiden Robben heran. Wir haben das Gefühl, dass die Robben uns längst bemerkt hatten, uns aufmerksam beäugen, aber keine Veranlassung zur Flucht sehen. Unser Gefühl täuscht uns nicht, denn zum Abschluss unserer Fotosession stehe ich auf und gehe langsam noch näher bis fast ans Wasser heran. Der Sicherheitsabstand scheint immer noch auszureichen. Ich werde zwar sehr aufmerksam beobachtet, aber die beiden Robben verlassen ihre Sonnenplätze nicht. Wir folgen jetzt einem schmalen Trampelpfad, der sich ständig am Rande einer Abbruchkante, die sich etwa 8 an manchen Stellen sogar 10 Meter über dem Küstenstreifen erhebt. Die Ausblicke auf die tiefblaue Ostsee sind einfach nur schön. Wir genießen jeden Meter der Wanderung, machen natürlich immer wieder Fotos und freuen uns schon auf die neue Aussicht hinter dem nächsten Hügel. Bei einer kleinen Bucht gibt es eine Möglichkeit zum Strand hinunter zu gehen, wo es etwas windstiller ist. Auf einem größeren Findling finden wir für unsere Pause einen geschützten Platz. Wir sind von den Ausblicken und der Ruhe, die diese Landschaft ausstrahlt, beeindruckt. Kurz nach unserem Rastplatz erreichen wir den höchsten Punkt der Klippen, dann senkt sich das Gelände langsam zu den Baesbänken ab und wir ziehen es vor, wieder auf dem steinigen Strand weiter zu gehen. Als wir bei Rakkenhald um die Linksbiegung der Abbruchkante sehen und unser Wohnmobil ausmachen können, sind wir enttäuscht, dass unsere Tour nun schon bald zu Ende sein soll. Wir haben noch keine Lust, zum Campingplatz zurückzufahren und ersteigen über eine lange hölzerne Treppe einen Aussichtspunkt am Jovet. Von hier bietet sich noch einmal ein Imposanter Rückblick auf Abschnitte unserer Tour und über den Faellesstrand zum Tornen, wo ich ja bereits gestern war. Beim Abstieg über die lange Holztreppe zurück zu unserem Wohnmobil müssen wir vorsichtig sein. Die hölzernen Stufen sind ziemlich rutschig und ein Sturz könnte hier gefährlich sein. Auf der Fahrt zurück zu unserem Campingplatz entdecken wir einen kleinen Leuchtturm und einen und einen Anlegeplatz für Fischerboote. Das Wetter und die Landschaft sind einfach zu schön, um jetzt schon den Rest des Tages im Wohnmobil auf dem Campingplatz zu verbringen. Wir suchen uns noch einmal einen Parkplatz und gehen bis zur Spitze der Korsore Landzunge, lassen uns vom Wind erneut durchpusten und fahren dann erst zum Campingplatz, der ja nur 2 Kilometer entfernt ist, zurück. Ein gemeinsames Sonnenbad auf unseren Campingstühlen im Windschatten unseres Wohnmobils ist der nicht mehr zu überbietende Abschluss dieses fantastischen Tages.

Freitag, 1. April-2016

Nach dem wunderschönen, beeindruckenden gestrigen Tag auf Fyns Hoved strahlt uns an diesem Morgen ein blauer, wolkenloser Himmel entgegen, der uns den Abschied von diesem außergewöhnlichen Ort sehr schwer macht. Aber wir wollen ja noch mehr von Fünen sehen und insbesondere die Inseln Aero und Langeland erkunden. Also machen wir uns auf den Weg und fahren zunächst die uns schon bekannte Straße Richtung Süden zurück. Wenige Kilometer nach unserer Abfahrt fällt uns links der Straße ein Bauer auf, der mit einem großen Traktor sein Feld pflügt und für die Einsaat vorbereitet. Geschätzte 100 bis 200 kreischende Möwen tummeln sich vor, hinter und über dem Traktor, um aus der frisch umgepflügten Erde Würmer, Körner oder Gott weiß was zu picken. Den Traktorfahrer stört das scheinbar überhaupt nicht, er fährt, ohne auf die Möwen Rücksicht zu nehmen, unbeirrt seine Bahnen. Den Möwen kommt ihr artistisches Flugvermögen natürlich zu Gute, sie weichen dem Traktor nur um Haaresbreite aus. Dieses Spektakel scheinen die Möwen bestens zu kennen. Wir müssen einfach anhalten und Fotos machen, so eine Gelegenheit hat man nicht alle Tage. Da wir vor unserer Abreise noch die sanitären Anlagen unseres Campingplatzes ausgiebig genutzt haben und die Gelegenheit ins Internet zu kommen nicht versäumen wollten, waren wir erst spät gestartet. Deshalb erreichen wir Odense, die größte Stadt auf Fünen, erst gegen Mittag. Eine gute Gelegenheit für einen Bummel durch die Innenstadt und eine Kaffeepause. In der Nähe der Fußgängerzone findet sich schnell ein Parkplatz und kurz darauf schlendern wir schon ohne Ziel durch die Einkaufsstraßen. Ein Geschäft reiht sich an das andere, aber auch Restaurants und Cafe`s sind in großer Zahl vorhanden. Wir haben wieder mal Glück und finden ein ausgesprochen sonniges Plätzchen an einem Tisch zwischen vielen Studentinnen und Studenten, die am Freitagmittag alles andere im Kopf haben als zu studieren. Unseren Kaffee bzw. Cappuccino versüßen wir uns mit jeweils einem Stück Tarte. Konni entscheidet sich für Apfel, ich für Himbeeren. Unsere Weiterfahrt über Otterup nach Bogense führt uns wieder durch die typisch dänische Agrarlandschaft mit weiten Wiesen und Feldern, die wir ja schon von Seeland her kennen. In der Nähe von Bogense halten wir noch einmal an einer Aussichtsplattform am Rande eines Vogelschutzgebietes an. Es gibt zwar noch keine Vogelschwärme auf der Durchreise nach Norden, aber eine Mühle ganz in der Nähe der Küste ist ein schönes Alternativmotiv. Die restliche Strecke über Brenderup nach Middelfahrt bringen wir zügig hinter uns und unseren Campingplatz auf Hindsgavl bei Middelfahrt finden wir auf Anhieb. Zum Trost für den Abschied von Hindsholm haben wir unterwegs bei ALDI neben anderen benötigten Lebensmitteln eine Flasche Rioja Reserva gekauft. Zusammen mit einem leckeren Ofenkäse findet dieser Tag ein dann doch sehr versöhnliches Ende.

06.Etappe – Middelfart – Assens -Faaborg – Svendborg – Eröskobing – Rudkobing

Samstag, 2.April-2016

Unser Campingplatz war absolut in Ordnung, aber die Region um Middelfart herum hat für uns nichts wirklich Interessantes zu bieten. Ohne besondere Eile fahren wir deshalb nach dem Frühstück los. Zunächst folgen wir meiner geplanten Route in Richtung Assens. Unser Ziel sind die Steilküsten von Sonderby Klint. Auf dem Weg dorthin fahren wir immer wieder auf diesen ewig langen Straßen, die kerzengerade in welligem auf und ab durch die hügelige Landschaft führen. Davon müssen wir endlich mal ein Foto machen, damit unsere Leser auch nachvollziehen können wie sehr wir davon immer wieder beeindruckt sind. In der Gegend von Orelund ist dann an einer langgestreckten Bucht der erste Halt fällig. Die Sonne hat sich bis jetzt nicht so richtig durchsetzen können, kurz vor Mittag hat sie es dann aber endlich geschafft. Wir erreichen bald Assens und kurz darauf einen Parkplatz am Nordende von Sonderby Klint. Der erste Eindruck der hier beginnenden Steilküste reisst uns nicht vom Hocker. Wir sind natürlich von Mons Klint, Stevns Klint und Fyns Hoved verwöhnt. Dennoch folgen wir der steinigen Küste zu Fuß in südlicher Richtung. Die erdigen Abbrüche türmen sich links von uns immer höher auf und die inzwischen intensiv scheinende Sonne überzieht das sanft ans Ufer rollende Meer mit einer silbrig gleißenden Schicht. Je weiter wir gehen, desto besser gefällt uns unser Ausflug. Ich schlage vor, am oberen Rand der Steilabbrüche zurück zu unserem Parkplatz zu gehen. Gut sichtbare Trittspuren führen steil einen mit Büschen bestandenen Hang hinauf. Er endet in einem lichten Wald direkt neben einem Sommerhaus, das auf einer kleinen Anhöhe steht und von dem die Besitzer einen fantastischen Blick aufs Meer haben. Wir wissen nicht so recht weiter. Ein kleines Mädchen und gleich darauf eine Frau, wahrscheinlich die Mutter, kommen uns entgegen – die Besitzer des wunderschönen Hauses. Auf meine Frage wie wir zu unserem Parkplatz zurückkommen, erklärt die Mutter uns sehr freundlich wie wir am besten gehen sollen und begleitet uns sogar noch ein paar Meter, damit wir den Beginn des Trampelpfades nicht verfehlen. Ein gutes Stück können wir dann wirklich an der Abbruchkante mit tollen Blicken auf den Küstenstreifen und das Meer entlang gehen. Dann müssen wir uns an einem zweiten gerade im Bau befindlichen Haus mehr in den Wald hineinorientieren und erreichen so einen Wirtschaftsweg, auf dem wir an einem stattlichen sehr gepflegten Gehöft vorbei zur Hauptstraße gelangen. Von hier sind es nur noch wenige Meter bergab zum Parkplatz und zu unserem Wohnmobil. Unsere Skepsis beim Beginn der kurzen Tour hat sich schnell in Wohlgefallen aufgelöst und wir sind froh, nicht schon nach wenigen Metern umgekehrt zu sein. Konni hat während der Weiterfahrt im Reiseführer gelesen, dass die Halbinsel Helnaes sehr schön sein soll. Wir verlassen deshalb unsere vorgeplante Route und fahren bis zur äußersten Spitze von Helnaes, die von einem weißen eckigen Leuchtturm markiert wird. Der Leuchtturm und die davor liegende Küste mit künstlich aufgeschichtetem Blockwerk sind den Abstecher eigentlich nicht wert, die Halbinsel Helnaes allerdings schon. Ein wenig erinnern uns die sanften Hügel und die vielen Binnenseen an Fyns Hoved. Bei der Rückfahrt finden wir einen Parkplatz direkt oberhalb des Meeres wo wir unsere späte Mittagspause machen können – es ist immerhin schon weit nach 14:00 Uhr. Nach Faaborg, wo die Fähre nach Aero ablegen soll ist es nicht mehr sehr weit. An einer Selbstbedienungstankstelle, die in Dänemark recht häufig vorkommen, können wir noch günstig tanken, dann erreichen wir so kurz nach 16:00 Uhr den Fährhafen. Leider müssen wir feststellen, dass der Fährbetrieb nach Soby zu dieser Jahreszeit nicht stattfindet. Wir müssen nach Svendborg um per Fähre auf die Insel Aero zu fahren. Dafür ist es jetzt aber schon etwas zu spät. Ein kurzer Blick auf die Karte zeigt uns, dass es auf der Halbinsel westlich von Faaborg mehrere Campingplätze gibt. Also fahren wir einfach mal los und finden dann auch ohne Hilfe unseres Navis schon nach knapp 7 Kilometern einen schönen sonnigen Campingplatz direkt am Meer. Strom, Internet Zugang und gute, saubere Sanitäranlagen – alles bestens, nur Fernsehempfang gibt es an diesem Abend nicht. Fernsehen findet für mich stattdessen mit meiner Kamera bewaffnet am Strand statt. Es gibt zwar keinen Bilderbuch Sonnenuntergang, aber stimmungsvoll und fotogen ist es dann doch. Wie und ob wir morgen überhaupt nach Aero kommen wird sich zeigen.

Sonntag, 3.April-2016

Heute haben wir nur eine kurze Fahrstrecke bis Svendborg vor uns. Von dort soll die Fähre nach Aeroskobing auf der Insel Aero mehrfach auch am Sonntag verkehren. Bevor wir losfahren nehmen wir uns deshalb etwas Zeit und erledigen notwendige Aufräum- und Servicearbeiten wie zum Beispiel, Chemietoilette und Abwasser entleeren und so weiter. Die Zufahrt zum Hafen ist gut beschildert, so dass wir problemlos kurz nach 11:00 Uhr die Ablege Stelle der Fähre, die uns nach Aeroskobing auf der Insel Aero bringen soll, erreichen. Um 12.00 Uhr können wir vorsichtig auf das Auto Deck der Fähre fahren und pünktlich um 12:05 Uhr verlässt die Fähre den Hafen. Es gibt so gut wie keine Wellen und wir können die eine Stunde und fünfzehn Minuten dauernde Überfahrt genießen. Nach der Ankunft in Aeroskobing machen wir erst einmal im Hafen bei Aeroskobing Rögeri halt. Hier wird geräucherter Fisch in allen Variationen angeboten. Konni entscheidet sich für eine Forelle, ich für Heilbutt – schmeckt beides sehr lecker, ist aber auch nicht billig. Für die beiden Fischgerichte mit Kartoffelsalat, Bier und Cola müssen wir 204 Kronen hinlegen, also ungefähr € 30,00. Unser Campingplatz ist nicht weit entfernt, wir finden einen schönen Stellplatz mit Blick auf die Küste und nutzen den Rest des Nachmittags für einen Spaziergang zum nahe gelegenen Strand. Eine lange Reihe kleiner Badehäuschen in blau, rot, gelb und auch grün säumen den Strand. Am Ende der Häuschen Reihe werden wir durch lautes Schnattern auf eine große Zahl von Gänsen aufmerksam, die sich in einem Wiesengebiet mit mehreren flachen Teichen niedergelassen hat. Es gelingt uns bis auf etwa 50 Meter an die Vögel heranzukommen, dann werden die ersten Gänse nervös und fliegen davon, der Rest folgt dann wenige Sekunden später mit lautem Geschnatter. Bis zum Abendessen faulenzen wir in unserem Wohnmobil und sehen fern. Nach dem Abendessen werden wir noch einmal hochgescheucht. Konni hat zufällig gesehen, wie die Sonne im Westen glutrot langsam im Meer versinkt. Wir ziehen uns schnell unsere Schuhe an, schnappen uns unsere Kameras und stürmen los. Gerade noch rechtzeitig kommen wir zum Strand und können noch ein paar stimmungsvolle Fotos machen – Konni sei Dank. Wenn der morgige Tag hält, was der Sonnenuntergang heute Abend verspricht werden wir die Insel vielleicht ein wenig mit dem Fahrrad erkunden. Wäre schön wenn es klappt.

Montag, 4. April-2016

Ein bewölkter, grauer Himmel erwartet uns an diesem Morgen. Leider sind die Versprechungen des gestrigen Sonnenunterganges nicht eingetreten. Wir frühstücken in aller Ruhe und surfen noch ein wenig im Internet, dann starten wir zu einem kleinen Rundgang durch Aeroskobing. Wir benötigen nur knapp 10 Minuten bis zum „hyggeligen“ Ortskern. Auf Straßen mit großem Kopfsteinpflaster beginnen wir die Altstadt zu erkunden. Kleine, windschiefe und farbenprächtig getünchte Fachwerkhäuschen säumen die Gassen. Die Fenster im Erdgeschoss sind liebevoll mit allerlei Krimskrams dekoriert und vor den Häusern ranken Rosen an den Hauswänden empor. Die Rosen blühen natürlich noch nicht, aber wir können uns gut vorstellen, dass die jetzt schon sehr anheimelnden Gassen noch hübscher aussehen werden, wenn die Rosen dann mal richtig blühen. Interessante, kunstvoll gearbeitete Haustüren verraten uns wann das jeweilige Haus erbaut wurde – das älteste Haus, das wir entdecken, stammt aus dem Jahr 1730 !!! Am Ende des Ortszentrums gehen wir ein paar Schritte zum Meer und schlendern auf der Rückseite einer der hübschen Häuserreihen in Richtung Hafen. Wir erreichen den Hafen in der Nähe der Fischräucherei, in der wir gestern nach unserer Ankunft auf Aero den leckeren Räucherfisch gegessen haben. Hinter der Räucherei gibt es einen kleinen Dorfteich mit einer Insel, auf der ein Dorf im Miniformat errichtet wurde. Auf eine erneute Einkehr bei Aeroskobin Rögeri verzichten wir, stattdessen kaufen wir bei einem Netto Supermarkt ein, um unsere Vorräte für den Rest unseres Urlaubs aufzufüllen. Mit einem nun schweren Rucksack und einer Einkaufstüte machen wir uns auf den Weg zurück zu unserem Campingplatz. Wir haben leckere Zimtschnecken und Belgische Waffeln beim Supermarkt gekauft, die wir uns zusammen mit einem Kaffee schmecken lassen. Das Wetter hat sich langsam aber sicher weiter verbessert und es lohnt sich, vor und nach dem Abendessen noch einmal mit der Kamera in der näheren Umgebung unseres Campingplatzes einen Streifzug zu unternehmen. Unsere zweite Fotosession beenden wir kurz vor Beginn eines recht heftigen Gewitters, den restlichen Abend mit Fernsehen, Reisebericht schreiben und ungesunden aber leckeren Süßigkeiten.

Dienstag,5.April-2016

Am Morgen erwartet uns ein mit Wolken verhangener Himmel. Wir überlegen, was wir heute unternehmen sollen. Nach einem kurzen Studium unseres Reiseführers entscheiden wir uns für eine Rundfahrt mit unserem Wohnmobil über die Insel. Unser erstes Ziel ist Soby am Nordwestende der Insel. Nur eine größere Straße führt von Marstal quer durch die Mitte von Aero. Von unserem Campingplatz in Aeroskobing führt uns eine Stichstraße zu dieser Süd-Nord Verbindung. Das Landesinnere von Aero gleicht sehr der Landschaft, die wir auch schon auf den anderen Inseln unserer Reise kennengelernt haben. Links und rechts der Straße prägen Hecken und Büsche das leicht hügelige Gelände. Auch hier reiht sich Bauernhof an Bauernhof, vielleicht nicht ganz so groß wie auf Fünen und Seeland. In Soby angekommen fahren wir erst einmal zum Hafen, wo wir unser Wohnmobil parken können. Es ist sehr dunstig, fast schon neblig und Konni zieht es vor im Auto zu bleiben, während ich die besondere, etwas mystische Stimmung nutzen will, um mich an Fotos bei Schlechtwetter zu versuchen. Das Ergebnis ist nicht so schlecht, aber auch nicht so wie ich es mir vorgestellt habe. Hier gibt es noch ordentlich Verbesserungspotential. Bei der Fahrt nach Soby war uns schon ein Hinweisschild „Voderup Klint“ aufgefallen. Im Reiseführer wird diese Steilküste sehr interessant und attraktiv beschrieben. Am Ende der Zufahrtsstraße finden wir einen guten Parkplatz mit Wendemöglichkeit, von wo sich die Steilküste in zwei Stufen zum Meer hinab senkt. Über Stufen und Treppen können wir bequem und sicher zur Küste hinuntersteigen. Während unserer Reise hatten wir schon mehrere Steilküsten gesehen, aber jede war irgendwie anders. Diese Steilküste ist von den beiden in unterschiedlicher Steilheit abfallenden Stufen geprägt. Die obere, flachere Stufe wird als Weideland genutzt, der untere Steilabschwung ist dafür zu steil. Unten angekommen werden wir von einem fast spiegelglatten Meer erwartet, auf dem Jungschwäne und in weiter Ferne noch andere Wasservögel gemächlich ihre Bahn ziehen. Es tröpfelt zwar leicht, aber Stille und Ruhe dieses Ortes beeindrucken uns so sehr, dass wir die paar Tropfen einfach vergessen. Trotz des grau verhangenen Himmels gelingen ein paar gute, stimmungsvolle Fotos. Wir schlendern am Ufer entlang, suchen nach schönen, farbigen Steinen und machen hin und wieder ein Foto, auch wenn wir inzwischen schon viele solcher Fotos in unserem Archiv haben. Von Voderup Klint fahren wir auf kleinen Nebenstraßen in Richtung Tranderup. Kurz hinter Tranderup soll es ein altes Hügelgrab geben. Unsere Suche ist zunächst nicht von Erfolg gekrönt, erst mit Hilfe von zwei netten älteren Herren merken wir, dass wir schon unmittelbar in der Nähe des Hügelgrabes stehen. Nur 300 Meter zu Fuß und wir stehen vor dem 6000 Jahre alten „Dolmen“. Beeindruckend, dass hier vor so langer Zeit Menschen beerdigt wurden und das Grab heute noch erhalten und wirklich gut sichtbar ist. Es sind noch etwa 17 Kilometer nach Marstal und es beginnt richtig stark zu regnen. Auf einem Parkplatz am Meer genießen wir die Zimtschnecken, die wir uns gestern gekauft haben. Ein heißer Kaffee muss natürlich auch sein. In Marstal angekommen fahren wir mitten durch die Innenstadt zum Hafen. Das Schiffahrt Museum ist leider noch geschlossen, lediglich ein Schiffsrumpf, der gerade neu aufgebaut wird, ist zu sehen. Wir fahren aus der Stadt heraus in die Nähe des dortigen Campingplatzes und zum Strand. Auch hier finden wir eine Reihe von farbig getünchten Strandhäuschen wie wir sie schon von unserem Campingplatz in Aeroskobing kennen. Ein Häuschen sticht besonders hervor, es hat tatsächlich ein Reetdach – ein sehr schmuckes Badehäuschen. Natürlich fotografieren wir obwohl es wieder stärker regnet und das Problem mit den Tropfen auf der Linse des Objektivs ja schon bekannt ist. Ein paar Fotos gelingen dann aber doch und unsere Erkundungsfahrt über die Insel Aeroskobing hat uns eine zufriedenstellende Fotoausbeute beschert.  Es hat ja fast den ganzen Tag geregnet und ich befürchtete, dass der Untergrund unseres bisherigen Stellplatzes sehr weich werden kann. Zurück auf unserem Campingplatz verlegen wir deshalb unseren Stellplatz auf einen Platz mit geschottertem Untergrund. Die Stromversorgung ist schnell wiederhergestellt und wir können einer ruhigen Nacht und einem unproblematischen Start am nächsten Morgen relaxed entgegen sehen.

Mittwoch,6.April-2016

Ein trüber, regnerischer Morgen ist Grund genug noch eine Stunde länger im Bett zu bleiben und ein Krimi Hörbuch zu hören. Es hat in der Nacht sehr heftig geregnet und wir sind froh, am Abend vorher noch unseren Stellplatz gewechselt zu haben. Ohne Schwierigkeiten können wir nach dem Frühstück unseren geschotterten Stellplatz verlassen. Das kurze Stück zum Fährhafen ist schnell geschafft und wir stellen uns auf die für LKW´s und größere Fahrzeuge vorgesehene Spur und warten auf die Fähre. Wie schon bei der Hinfahrt verläuft das Borden reibungslos und auch die Überfahrt selbst ist wieder angenehm ruhig. Nach einem kurzen Tankstopp in Svendborg fahren wir in Richtung Rudkobing, wo wir  übernachten wollen. Auf dem Weg dorthin folgen wir aber zunächst einmal einem Hinweisschild „Schloss Valdemars“. Das Wetter hat sich deutlich verbessert und die Sonne scheint immer mal wieder. Etwa 500 Meter vor dem eigentlichen Schloss können wir unser Wohnmobil parken und zu Fuß zum Schloss gehen. Das Schloss ist geschlossen, aber der Sonnenschein und die Landschaft rund um das Schloss sind den kurzen Abstecher wert. Kurz nach Überquerung des Sio Sund auf einer langen und sehr hohen Straßenbrücke erreichen wir Rudkobing. Schilder weisen uns den Weg zum Hafen und zu einem Wohnmobilstellplatz direkt im Hafengelände zwischen Booten und größeren Schiffen. Mit Hilfe eines freundlichen Mitarbeiters des Hafenbüros finden wir den Ticketautomaten, an dem wir unser Ticket für eine Übernachtung incl. Strom, sanitäre Anlagen und Internet Zugang per Kreditkarte buchen können. Alles klappt sehr gut und wir verbringen den Rest des Tages bei wechselhaftem Wetter zwischen den Booten und Schiffen in unserem Wohnmobil.

Donnerstag,7.April-2016

Der heftige, starke Sturm in der vergangenen Nacht war so kräftig, dass wir durch das starke hin und her Schaukeln unseres Wohnmobils immer wieder aufwachten. In den frühen Morgenstunden hat der Sturm dann etwas nachgelassen und gönnte uns noch ein paar Stunden erholsamen Schlaf. Der außergewöhnliche Stellplatz im Hafen gefällt so gut, dass wir noch eine weitere Nacht in Rudkobing bleiben. Somit haben wir einen ganzen Tag zur Verfügung, um die Insel Langeland der Länge nach zu erkunden. Vom Hafen fahren wir am Zentrum von Rudkobing vorbei zur Hauptstraße, die die Insel von Nord nach Süd durchzieht, um dann zunächst nach Süden abzubiegen und der Hauptstraße in Richtung Humble und Bagenkop zu folgen. Die Straße endet am Hafen von Bagenkop. An einer der großen Hallen findet sich ein windgeschützter Stellplatz für unser Wohnmobil. Bei einem kurzen Rundgang durch den typischen Fischereihafen weht uns eine steife Brise um die Ohren. Der Ort selbst ist nicht so interessant. Wir folgen deshalb dem Hinweisschild Dovns Klint. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einem Hügelgrab vorbei, das völlig anders aussieht, wie das Hügelgrab auf der Insel Aero. Wir steigen ein paar Schritte zum Grab hinauf, das aus Findlingen besteht, die in einem Kreis aufgereiht und mit großen Steinplatten nach oben abgedeckt sind. Der gesamte Aufbau ist mit Gras bedeckt, nur der Eingang zum Grab und einzelne Findlinge im Abstand von etwa 1,5 Metern sind nicht bewachsen. Ich krieche ein kurzes Stück in den nur 1 Meter hohen Eingang hinein und kann den runden Hauptteil des Grabes sehen und mit Blitz ein Foto machen, das aber leider nicht wirklich Interessantes zeigt. Unsere Weiterfahrt führt uns an von Hecken unterbrochenen Wiesen vorbei zu einem Gelände mit zwei flachen Teichen. Hier grasen etwa 30 bis 40 Wildpferde. Das Gelände ist zwar weitläufig umzäunt, die Pferde sind sich aber innerhalb dieses Areals selbst überlassen – so scheint es jedenfalls. Wir halten an, um Fotos zu machen und entdecken zwei Fohlen, die sich immer ganz nah an der Seite ihrer Mütter halten und deshalb nur schwer auszumachen sind. Die etwas zottigen Pferde passen zu diesem natürlichen Landschaftsbild. Nur ein paar hundert Meter weiter erwartet uns ein toller Blick auf eine mit Wasserflächen durchzogene Moorlandschaft. Ein genau gegenüberliegender Parkplatz bietet uns die Gelegenheit für einen Halt und natürlich auch für schöne Fotos. Der Wechsel von Sonne und Wolken erfordert ein ständiges Neueinstellen der Kameras, so wird es aber nie langweilig. Dann erreichen wir den Parkplatz an der Küste bei Dovns Klint. Der Sturm der vergangenen Nacht hat das Meer richtig aufgewühlt und die mindestens 1,5 Meter hohen Wellen treffen mit Wucht auch den Kiesstrand. Da sich der Meeresboden sehr flach absenkt, brechen sich die Wellen bereits 50 bis 100 Meter vor dem Ufer und rollen mit schneeweißen Schaumkronen auf den Strand zu. Aber auch weiter draußen sind Wellen mit Schaumkronen zu sehen, ein ganz neues Bild, das die Ostsee uns hier bietet. Wir sind begeistert und fotografierten was das Zeug hält. Bei einem kurzen Spaziergang zunächst in nördlicher, später dann in südlicher Richtung entdecken wir unterschiedliche Küstenformationen. Während im Norden ein markanter Steilabbruch auf uns wartet, finden wir im Süden Baumbewuchs bis unmittelbar ans Ufer vor. Beides sehr schön und fotogen. Es fällt uns gar nicht leicht, uns von diesem schönen Fleckchen Erde zu trennen und in den Norden der Insel aufzubrechen. Auf der schon bekannten Straße fahren wir bis in die Nähe von Rudkobing zurück, bleiben dann aber auf der Hauptstraße und erreichen schon bald das Schloss Tranakaer, das unmittelbar neben der Straße liegt. Ein beeindruckender, in kräftigem Rot gestrichener Bau, der im Privatbesitz ist und somit nicht besichtigt werden kann. Wir begnügen uns also mit ein paar Fotos und fahren weiter nach Norden bis die Straße im Hafen von Lohals endet. Kein besonders interessanter Hafen, aber genug Platz für eine Mittagspause in unserem Wohnmobil. Bei einem heißen Kaffee und einem Stück leckeren Schokoladenkuchen lassen wir einen Regenschauer im trockenen Wohnmobil über uns ergehen, bevor wir uns wieder auf den Weg zurück nach Rudkobing machen. Bei Korsebolle veranlasst uns eine gut restaurierte Mühle, im gleichen Rot wie das Schloss Tranakaer  noch einmal zu einem Halt. Dann geht es zurück zu unserem Campingplatz wo wir wieder „vor Anker“ gehen. Wir nutzen die frühe Rückkehr, um zu duschen und während Konni ihre Lieblingssendung im Fernsehen anschaut, mache ich noch einen Rundgang durch den Fischereihafen. Ein Bild das vollkommen unterschiedlich zu dem Teil des Hafens ist, in dem die Motor- und Segelboote ankern. Alte Schiffsausrüstung, verrostete Eisenteile, verrottetes Holz und der eine oder andere Seelenverkäufer hinterlassen den Eindruck, dass hier nur das Nötigste investiert wird. Nur 100 Meter von unserem Stellplatz entfernt gibt es ein kleines gemütliches oder dänisch gesagt hyggeliges Restaurant mit Namen „Neptun“. An unserem vorletzten Abend in Dänemark gönnen wir uns dort ein schmackhaftes 3 Gänge Menü – Schnecken in Knoblauch bzw. frittierte Garnelen, danach panierte Schollenfilets mit einer Unmenge sehr leckeren Pommes Frites und anschließend einen Aquavit, natürlich Linie. Wir sind rundum satt, müde und zufrieden. Die nächste stürmische Nacht kann kommen.

07.Etappe – Rudkobing -Albuen – Rodby – Fehmarn – Schwelm

Freitag,8.April-2016

Die Nacht war wieder ziemlich stürmisch und wie in der Nacht davor legte sich der Sturm in den frühen Morgenstunden und die Wolkendecke lockerte auf. Wir frühstücken in Ruhe und ich nutze die gute Internet Verbindung, um meinen Reisebericht ins Netz zu stellen. Dann gehen wir wie geplant in die Innenstadt von Rudkobing und bummeln durch die schmalen Gassen mit hübschen alten Häusern bis zu einer Mühle am Stadtrand. Kurz darauf erreichen wir die Hauptstraße, die auch gleichzeitig die Einkaufsstraße aber keine Fußgängerzone ist. Erstaunlicherweise gibt es einige Cafe´s, die wir bisher in anderen Orten vermisst haben. Daneben reihen sich die üblichen Mode-, Souvenir- und Deko Shops aneinander – also nichts Besonderes. Wir machen kehrt und gehen wieder in Richtung Hafen. In einer Fischhandlung wird verschiedener Räucherfisch angeboten, der so lecker aussieht, dass wir nicht widerstehen können und zwei unterschiedliche Sorten Lachs kaufen. Bevor wir uns auf den Weg nach Sposdbjerg machen nutzen wir noch die Gelegenheit, abzuwaschen und unsere Bordtoilette zu entsorgen. Die knapp 8 Kilometer bis Spodsbjerg bringen wir schnell hinter uns und die Ablegestelle der Fähre nach Tars ist ohne Schwierigkeiten zu finden. Schon nach 15 Minuten legt die Fähre ab und nach weiteren 50 Minuten erreichen wir Lolland und den Hafen von Tars. Die nächste größere Stadt auf unserer geplanten Route ist Nakskov. Wir wollen unser dänisches Bargeld noch sinnvoll verwenden bevor wir am nächsten Tag Dänemark verlassen werden. Ein Lidl Supermarkt bietet uns eine gute Möglichkeit, Vorräte für die kommenden Tage einzukaufen. Bis auf etwa 20 Kronen, also etwas weniger als € 3,00 können wir unseren dänischen Bargeldbestand reduzieren – das passt. Das Wetter hat sich immer besser entwickelt, weshalb wir beschließen auf jeden Fall noch eine Nacht in Dänemark zu verbringen. Ein Hinweisschild auf einen Campingplatz am Stadtrand von Nakskov kommt uns gerade recht. Gut 13 Kilometer außerhalb von Nakskov finden wir in der Nähe von Albuen einen geöffneten Campingplatz. Die Rezeption ist wieder mal nicht besetzt, aber aus einem Hinweisschild in dänischer Sprache schließe ich, dass wir uns einfach einen Platz suchen und später einchecken können. Ein schöner sonniger Platz mit gutem Fernsehempfang und erreichbarem Stromanschluss ist für unsere letzte Nacht in Dänemark ideal. Die Sonne scheint so intensiv, dass wir unseren Nachmittags Kaffee und einen Berliner Ballen, den wir bei Lidl gekauft haben auf unseren Stühlen vor dem Wohnmobil genießen können. Während wir die Sonne, den Kaffee und die Berliner Ballen genießen kommt die Betreiberin des Campingplatzes, begrüßt uns freundlich, sagt uns, dass sie ab 18:00 Uhr in der Rezeption  erreichbar sei und fährt mit ihrem Fahrrad wieder davon. Konni will die Sonne genießen und am Wohnmobil bleiben, mich reizt es aber zum Strand zu gehen und noch ein paar Fotos zu machen. Der Strand teilt sich in zwei Abschnitte. Der südliche Abschnitt ist mit einer Betonmauer und schweren, großen Steinen befestigt, der nördliche Teil eine weite Bucht mit Kies und Sandstrand. Im Vergleich zu anderen Küstenabschnitten, die wir auf unserer Reise gesehen haben, nichts Welt Bewegendes. Für ein paar Fotos reicht es aber doch. Die Sonne ist auch nach unserem Abendessen noch sehr aktiv und lockt mit einem schönen, stimmungsvollen Sonnenuntergang. Konni will wieder im Wohnmobil bleiben, ich gehe aber noch einmal mit Fotoausrüstung bewaffnet In Richtung Strand. Bereits nach 300 Metern kommt sie im Laufschritt hinterher, einen Sonnenuntergang am letzten Tag unserer Dänemarkreise will sie dann doch nicht verpassen. Es lohnt sich für jeden von uns. Die Sonne senkt sich hinter einer Baumreihe an einem See und zaubert so eine fantastische Silhouette. Wir laufen weiter zum Strand und erleben hier den wohl schönsten Sonnenuntergang unserer Dänemark Reise. Es fällt uns schwer diesen schönen Platz zu verlassen, aber nachdem die Sonne am Horizont im Meer versunken ist, wird es deutlich kühler und wir gehen zu unserem Wohnmobil zurück. Ein schönerer Abschied von Dänemarks Inseln ist eigentlich gar nicht vorstellbar. Unseren letzten Abend vor der Rückreise nach Schwelm verbringen wir warm und „hyggelig“ mit Hörbuch Krimi und Reisebericht schreiben in unserem Wohnmobil.

Samstag,9.April-2016

Kurz nach 08:00Uhr verlassen wir unseren Campingplatz bei Albuen. Wir fahren nach Nakskov zurück, genießen noch einmal die Sonne und die schöne Landschaft Lollands und folgen dann der vorgeplanten Route nach Rodbyhavn. Ungefähr 30 Minuten müssen wir warten bis wir gemeinsam mit vielen Bussen und Lkw´s, aber mit noch mehr PKW´s auf die Fähre fahren können. Es ist immer wieder überraschend wie viele Fahrzeuge im riesigen Bauch der Fähren Platz finden. An Bord suchen wir uns einen Sitzplatz mit Blick aufs Meer und warten darauf, dass unser Schiff ablegt. Das Borden ging ja schnell und zügig von statten, jetzt verzögert sich die Abfahrt allerdings erst einmal um 20 Minuten, dann noch einmal um weitere 15 Minuten. Die Gründe werden nicht genannt, aber ich vermute, dass das Schiff nicht wirklich ausgelastet ist und die Reederei entschieden hat, mit der Abfahrt auf weitere Fahrgäste zu warten. Uns macht das nicht viel aus, wir haben ja nur noch unsere Heimfahrt nach Schwelm vor uns. Schließlich geht es dann los und wir erreichen noch vor 12:00 Uhr Puttgarden und deutschen Boden. Allerdings weht an der Funkanlage des Fährschiffes die deutsche Flagge, so dass wir streng genommen bereits nach Verlassen des Hafens auf dem Schiff in Deutschland waren. Von Puttgarden führt uns die B 207 nach Oldenburg in Holstein, wo wir auf die A1 fahren können, die uns direkt vor die Haustür nach Schwelm bringen soll. Am Maschener Kreuz, kurz hinter Hamburg, passe ich einen Moment lang nicht auf und schon fahren wir auf der A7 in Richtung Hannover. Ist aber auch nicht so schlimm, denn die Strecke über Hannover und später über Bielefeld ist nur etwa 20 Kilometer länger. Von einer Kaffeepause mit dänischem Kuchen lassen wir uns deshalb aber nicht abhalten. Kurz vor 19:00 Uhr erreichen wir dann wieder Schwelm. Wir holen noch die wichtigsten Sachen, wie zum Beispiel Lebensmittel, aus unserem Wohnmobil und beenden den Tag mit leckerem Räucherfisch, den wir aus Dänemark mitgebracht haben. Unsere Reise ist zwar zu Ende, aber die vielen neuen und schönen Eindrücke werden wir erst in den nächsten Tagen beim Betrachten und Sortieren unserer vielen Fotos so richtig verarbeiten können. Eines können wir aber schon heute sagen – wir freuen uns schon auf unsere nächste Reise – Die Umrundung des „Mare Adriatico<>Jadransko More“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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